„I Am Legend“ (2007)
Vorlage: „Ich bin Legende“ von Richard Matheson (Roman, 1954)
Was war mal die Aussage: Als Robert Neville, der letzte Mensch auf Erden, realisiert, dass er in den Augen der Vampire, die inzwischen die gesamte restliche Population des Planeten ausmachen, selbst wie ein Monster erscheinen muss, das nach Sonnenaufgang mordend durch die Straßen von Los Angeles (im Film New York) zieht, spricht er, entsetzt von seinen eigenen Taten, die titelgebenden Worte: „Ich bin Legende!“ So wird das schwarz-weiße Weltbild hinterfragt – Menschen sind nicht länger automatisch die Guten und Vampire nicht automatisch die Schlechten. Stattdessen muss man seine Perspektive auch mal an die der „Anderen“ anpassen, um auf Dauer eine bessere Gesellschaft zu ermöglichen.
Was wurde dann draus gemacht: Im Film wird Neville (Will Smith) stattdessen zur Legende, weil es ihm nach akribischer Arbeit gelingt, ein Heilmittel für den Vampirismus zu finden und so die Menschheit vor dem Aussterben zu bewahren. Statt um das Ermöglichen einer neuen Gesellschaft geht es also doch wieder nur um das Bewahren der alten, in der Kino-Adaption von Francis Lawrence („Die Tribute von Panem 2 - Catching Fire“) gibt es schließlich nicht einmal Anzeichen davon, dass die Vampire eine eigene Zivilisation bilden. Stattdessen sind die „Nachtsucher“ hier zombieähnliche Kreaturen, die nur von blinder Wut angetrieben werden.
Was finden wir besser: Der clevere Twist macht den Roman zur überlegenen Version. Indem er die Nachtsucher ohne jede Ambivalenz als Monster hinstellt, macht es sich Lawrence hingegen ziemlich einfach – so konnte am Ende eigentlich gar nicht mehr als ein solider Actionfilm dabei herauskommen.