„The Big Bang Theory“ ist weiterhin der größte Serienhit in den USA. Mit einem Durchschnittsrating von 4,9 ist die Sitcom hinter den wöchentlichen Football-Übertragungen am Sonntag und am Donnerstag das erfolgreichste Programm der großen Network-Sender in den USA überhaupt und die beste Serie. Auf dem zweiten Rang bei den fiktiven Programmen folgt „This Is Us“, gleichzeitig das erfolgreichste Drama. Hier steht ein Rating von 4,6 zu Buche.
Das sogenannte Rating gibt den Durchschnitt aller US-amerikanischen Fernsehhaushalte in der werberelevanten Zielgruppe an, die das jeweilige Programm eingeschaltet haben. Im Gegensatz zu den deutschen TV-Quoten wird hier nicht Bezug auf nur die Haushalte genommen, in denen zu dieser Zeit wirklich der TV eingeschaltet war, sondern auf wirklich alle, die theoretisch die Möglichkeit hätten, Fernsehen zu schauen. Im Gegensatz zu Deutschland werden auch nicht nur die Quoten bei der Erstausstrahlung gemessen, sondern auch dazugezählt, wer die Sendung aufgezeichnet und innerhalb von sieben Tagen angeschaut hat. Und wie gesagt beziehen sich diese Quoten nur auf die sogenannte werberelevante Zielgruppe im Alter von 18 bis 49 Jahren. Davon sahen im Schnitt also 4,9 Prozent aller US-Haushalte jeweils die neue Episode von „The Big Bang Theory“. Da dieses Rating die vor allem für die Werbeindustrie relevante Zahl ist, gilt „This Is Us“ als erfolgreichstes Drama.
Wenn man nach absoluten Zahlen geht, sieht das aber ganz anders aus. So konnte Krimi-Dauerbrenner „Navy CIS“ Woche für Woche 18,3 Millionen Zuschauer vor die TV-Geräte locken. „This Is Us“ nur 14,7 Millionen. „Navy CIS“ ist folglich also die meistgeschaute Drama-Serie, aber hat halt deutlich mehr ältere Zuschauer, die für die traditionelle Werbeindustrie weniger interessant sind. Wie in Deutschland tobt allerdings auch in den USA schon lange eine Debatte, ob das Fenster bis 49 Jahren noch wirklich relevant ist, da gerade bei älteren Bevölkerungsschichten mittlerweile mehr Geld sitzt, sie also attraktiver für die Werbeindustrie werden. „The Big Bang Theory“ ist übrigens mit 18,9 Millionen wöchentlichen Zuschauern nach absoluten Zahlen die meistgeschaute Serie in der abgelaufenen US-Seriensaison.
Insgesamt blicken die US-Sender übrigens auf eine schwere Saison zurück, die sicher auch durch die wachsende Streaming-Konkurrenz beeinflusst wurde. Fast alle starken Serien mussten Verluste hinnehmen. Bei „The Big Bang Theory“ sinken die Gesamtzuschauer zum Beispiel um sieben Prozent, bei „Navy CIS“ sogar um neun Prozent. Während man im Drama-Bereich mit „This Is Us“ einen richtig starken Neuzugang hatte (und auch Serien wie „Designated Survivor“ und „Bull“ punkten konnten), gibt es gerade im Comedy-Bereich Probleme. „Kevin Can Wait“ wird mit einem ordentlichen Rating von 2,2 als hier bester Neustart geführt (und als drittbeste Comedy-Serie überhaupt), aber das liegt vor allem an den starken Werten zum Start, die den Durchschnitt nach oben heben. Denn im Verlauf der Staffel verlor die Serie über die Hälfte ihrer Zuschauer.
Die traditionelle US-Serien-Saison startet immer im Herbst und geht bis zum Frühjahr des Folgejahres. In dieser Zeit veröffentlichen die traditionellen, um Zuschauer und Werbekunden konkurrierenden Networks all ihre großen Serien, die in dieser Studie erfasst wurden. Pay-TV-Sender wie HBO (wo z. B. „Game Of Thrones“ läuft) oder die Kabel-Sender wie AMC („The Walking Dead“) bewegen sich oft außerhalb dieses Rhythmus.
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