Ihr ausgeklügelter Coup bei der Verleihung der Goldenen Kamera vor wenigen Tagen sorgt aktuell für mächtig Wirbel in den deutschen Medien. Mit akribischer Vorbereitung hat das Comedy-Duo Joko und Klaas eine fingierte Booking-Agentur gegründet und über diese einen falschen Ryan Gosling in die Veranstaltung geschmuggelt, der einen eigens für diese Gelegenheit geschaffenen Preis für „La La Land“ entgegennahm und damit offenlegte, dass internationale Stars manchmal nur deswegen Preise bekommen, damit sie der jeweiligen nationalen Verleihung mehr Aufmerksamkeit verschaffen. Über das Zustandekommen des Coups haben wir bereits ausführlich berichtet. In einer offiziellen Stellungnahme hat sich nun die Funke Mediengruppe, die die Goldene Kamera ausrichtet, zu Wort gemeldet (via wunschliste.de).
In dem Statement betonen die Veranstalter zuallererst, dass sie Ryan Gosling bereits Ende 2016 für eine Auszeichnung in Betracht gezogen hätten, der Schauspieler aufgrund des Wirbels um das sechsfach oscarprämierte Musical „La La Land“ aber nicht zur Verfügung gestanden hätte. Umso dankbarer war man dann, als man von der besagten Fake-Agentur erfuhr, die anbot, den Star zu vermitteln. Zu jenem Zeitpunkt hätte aber bereits Colin Farrell als Preisträger in der Kategorie Bester Schauspieler international festgestanden, weswegen man sich dazu entschlossen habe, Ryan Gosling stellvertretend für das „La La Land“-Team einen Preis für den Film zu verleihen, laut Funke Mediengruppe „kein ungewöhnliches Verfahren“.
Wichtig war es den Verantwortlichen, zu schildern, wie ein falscher Gosling, bei dem es sich in Wahrheit um den Münchner Koch Ludwig Lehner handelte, überhaupt unbemerkt auf die Bühne kommen konnte. Dem Statement zufolge sei der vermeintliche „La La Land“-Hauptdarsteller – wie für viele Hollywood-Stars üblich – mit seinen eigenen Sicherheitsleuten und von Mitarbeitern abgeschirmt am Veranstaltungsort eingetroffen und konnte deswegen unerkannt bleiben. Auch in die Maske sei es für ihn nicht mehr gegangen. Die hohen Sicherheitsanforderungen der Goldenen Kamera hätten zudem nur mit genauem Insiderwissen ausgetrickst werden können, über das Joko, Klaas und ihr Team, die selbst in der Vergangenheit schon an der Veranstaltung teilnahmen, ganz offensichtlich verfügten.
Um derartige Vorfälle künftig zu vermeiden und die beschädigte Glaubwürdigkeit des Events möglichst wiederherzustellen, stellte die Funke Mediengruppe bereits entsprechende Konsequenzen in Aussicht, zu denen unter anderem die grundlegende Überarbeitung des Sicherheitskonzepts der Preisverleihung gehöre. Zudem fordere die Redaktion die „gestohlene“ Goldene Kamera zurück, die an den falschen Ryan Gosling verliehen wurde und die dieser tatsächlich mitgehen ließ. Auch wenn man Joko und Klaas für den gelungenen Streich gratulierte, wolle man die Trophäe schließlich noch dem echten Gosling übergeben.
Mehr Infos zum „GoslingGate“ wird es außerdem in der neuesten Ausgabe von Jokos und Klaas’ Comedy-Show „Circus Halligalli“ am heutigen 7. März 2017 geben.