In „Toni Erdmann“ versucht Peter Simonischek als Vater, das Verhältnis zu seiner Tochter (Sandra Hüller) zu verbessern – ausgerechnet, in dem er die Unternehmensberaterin immer wieder während ihres Arbeitsalltags überrascht. Weniger überraschend war die Meldung, dass die erfolgreiche, von Kritikern gefeierte und für den „Auslandsoscar“ nominierte Tragikomödie ein US-Remake bekommen soll – ein übliches Verfahren bei sehr beliebten, nicht-amerikanischen Stoffen. Aber offenbar war Variety bei der Ankündigung vorschnell.
Den Quellen des Branchenmagazins nach habe sich Paramount Pictures die Rechte fürs Remake gesichert, mit Jack Nicholson und Kristen Wiig seien bereits Hauptdarsteller im Blick. Komplizen Film, die Produktionsfirma hinter „Toni Erdmann“, dementierte nun aber den Vertragsabschluss (via Hollywood Reporter und Screen Daily). Verhandlungen über ein mögliches Remake werden demnach geführt, beschlossen ist jedoch noch nichts – und falls die Rechte verkauft werden, würden weder Regisseurin und Drehbuchautorin Maren Ade, noch die Produzenten an dem neuen Film mitarbeiten. Bei Variety hieß es, dass u. a. Ade als Ausführende Produzentin am Remake beteiligt sein werde. Die Klarstellung, dass dem nicht so sein würde, interpretieren die US-Kollegen von Hollywood Reporter und Screen Daily als Distanzierung der deutschen Macher von der möglichen US-Neuauflage.
Bei der Oscarverleihung am 26. Februar 2017 werden wir erfahren, ob „Toni Erdmann“ – das Original – seinen Siegeszug durch die Preisverleihungen mit einem Goldjungen krönt.