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    Smartphone-Gebrauch im Kino: Apple plant angeblich den "Kinomodus"

    Im nächsten iOS-Update soll ein Feature enthalten sein, das den Handy- und iPad-Gebrauch im Kino erleichtern soll. Das könnte allerdings Raubkopierern in die Karten spielen...

    D.R.

    So kreativ die entsprechenden Clips – wie zuletzt etwa im „Angry Birds“-Outfit – auch sein mögen: Die Devise „Handy aus im Kino“ lässt sich nur schwer durchsetzen. Helle Smartphone-Bildschirme und gelegentliche Nachrichtentöne sind immer öfter in Kinosälen zu sehen und der ein oder andere hat sich vielleicht auch schon einmal selbst beim kurzen WhatsApp-Check erwischt.

    Glaubt man Sonny Dickson, der bereits in Vergangenheit durch seine Apple-Leaks auffiel, plant Apple derzeit eine Funktion, die genau auf diesen Smartphone- und Tablet-Gebrauch im Kino ausgerichtet ist. Ihm zufolge soll das Software-Update auf iOS 10.3 am 10. Januar 2017 anstehen und einen „Kinomodus“ beinhalten. Wie genau dieser aussehen soll, verrät Dickson zwar nicht, angeblich soll jedoch ein „Popcorn-förmiges Icon“ den Dienst aktivieren.

    Die Website AppleInsider stellt Dicksons Aussage zwar infrage, beteiligt sich aber an den Spekulationen, wie ein solcher „Kinomodus“ aussehen könnte. Mehr oder weniger dürfte es sich wohl um eine erweiterte „Nicht stören“-Funktion handeln. Sowohl Sound- als auch Vibrationsbenachrichtigungen würden inaktiv geschaltet, eingehende Anrufe blockiert und Helligkeit des Displays gedimmt – ansonsten bliebe das Gerät aber voll einsatzfähig.

    All das klingt nach leicht umsetzbaren Features, was eine tatsächliche Einführung des Features nicht unwahrscheinlich macht. Und einerseits mag das „Popcorn-Icon“ zwar Manche dazu verleiten, im Kino ab und an auf ihr Handy zu linsen. Andererseits aber auch denjenigen, die es bisher auch ohne „Kinomodus“ taten, ein Tool an die Hand geben, das den übrigen Besuchern nerviges Klingeln und allzu grelles Display-Licht erspart – so es denn genutzt wird. Die amerikanische Kinokette AMC ließ bereits vor einigen Monaten verlauten, sie wolle künftig offener mit Smartphone-Gebrauch umgehen und möglicherweise Handy-freundliche Säle einrichten. Mit dieser Aussicht scheint ein „Kinomodus“ nicht die verkehrteste Zusatzlösung zu sein.

    Neben den Störeffekten durch Handygebrauch für das Publikum haben die meisten Kinobetreiber und Verleiher aber natürlich noch einen anderen Grund, warum sie Smartphones und Tablets während einer Filmvorstellung am liebsten ausgeschaltet sehen: Raubkopierer. Diesen wiederum würde es in die Karten spielen, wenn ein „Kinomodus“ den Kinogängern das schlechte Gewissen nimmt und ihnen den Handy-Gebrauch im Saal nahelegt. „Wie stoppt man den einen Kerl, der mit seinem iPad den Film aufzeichnet, während zwei Dutzend andere das gleiche Gerät zwar auf ärgerliche, aber völlig legale Weise nutzen?“, fragt etwa Cinemablend.

    In dieser Hinsicht lohnt allerdings ein Blick in die Pläne Apples im Musikbereich. Kürzlich ließ sich der Konzern eine Technologie patentieren, die es ermöglichen soll, via Infrarot-Signalen in Konzertsälen die Kamera-App eines Smartphones vorübergehend zu deaktivieren. Vergleichbares im Kino einzuführen sollte kaum ein Problem darstellen. Sicher fände Apple aber auch einen Weg, mit dieser Technologie das Telefon einfach komplett abzuschalten. Ob das wiederum so wünschenswert wäre, sei einmal dahingestellt.

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