„Superman II – Allein gegen alle“
Lange vor der heutigen Superheldenschwemme landete Richard Donner bereits 1978 einen Superhit mit seinem „Superman“. Die Produktionskosten waren mit 55 Millionen US-Dollar für damalige Verhältnisse gigantisch, aber ihnen standen letztlich weltweite Einnahmen von über 300 Millionen Dollar gegenüber. So bekam Donner („Lethal Weapon“), der schon während der Dreharbeiten zum ersten Film einige Aufnahmen für ein eventuelles Sequel gemacht hatte, bald grünes Licht für eine Fortsetzung.
Für „Superman II – Allein gegen alle“ sollten nicht nur Christopher Reeve als Titelheld und Gene Hackman als Schurke Lex Luthor zurückkehren, sondern auch Hollywood-Legende Marlon Brando („Der Pate“) in der Rolle von Supermans Vater Jor-El. Dem wurde ursprünglich sogar eine deftige Gewinnbeteiligung in Aussicht gestellt. Davon wollten die Produzenten Alexander und Ilya Salkind nun aber nichts mehr wissen, verzichteten auf einen weiteren Einsatz Brandos und ließen alle bereits im Zuge von Teil 1 gedrehten Szenen mit dem exzentrischen Schauspielgenie kurzerhand aus dem Material für den zweiten Film entfernen. Das gefiel Regisseur Richard Donner allerdings gar nicht, denn der wollte Brando unbedingt dabei haben. Die Salkinds feuerten daraufhin auch Donner und ersetzten ihn durch Richard Lester („A Hard Day’s Night“). Der drehte viele der schon vorhandenen Szenen komplett neu, veränderte den Erzählton des Films grundlegend und versah das Superhelden-Spektakel mit einer gehörigen Portion Slapstick – was nun wiederum Gene Hackman („Erbarmungslos“) missfiel, der daraufhin aus dem Projekt ausstieg.
Um die Figur Lex Luthor ohne Umbesetzung zu erhalten, musste Lester nun doch auf bereits abgedrehte Sequenzen von Donner zurückgreifen, die mit neuen Aufnahmen kombiniert wurden, in denen Hackman durch ein Double ersetzt wurde. Die Rohfassung von Richard Donners Version wurde 2006 im Zuge des Kinostarts von Bryan Singers „Superman Returns“ erstmals auf DVD auf den Markt gebracht.