20 bis 40 Tote pro Jahr
Als Harrison Ford sich beim Dreh von „Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht“ verletzte, machte das weltweit Schlagzeilen. Auch wenn nur äußerst selten so ausführlich darüber berichtet wird wie bei dem Beinbruch des Han Solo-Darstellers, sind schwere Unfälle an Filmsets keine Seltenheit. Erst im August 2016 kam bei den Arbeiten an „Blade Runner 2“ (ebenfalls mit Harrison Ford) ein Mann ums Leben. Schätzungen zufolge sterben jedes Jahr weltweit zwischen 20 und 40 Menschen bei Filmarbeiten. Das sind proportional betrachtet mehr als bei der Polizei oder beim Straßenbau in den USA.
Risikojob Kameramann/frau
An Filmsets wird mit schwerem Equipment und heißen Scheinwerfern hantiert, überall liegen Kabel und andere Stolperfallen, oft kommen Waffen, Chemikalien, Feuer, gefährliche Fahrzeuge und Fluggeräte aller Art hinzu. Zwar gelten umfangreiche Sicherheitsbestimmungen, aber gleichzeitig führt der ungeheure finanzielle und zeitliche Druck auch dazu, dass (zu) große Risiken eingegangen werden. Schließlich sind die meisten Mitarbeiter Freelancer und fürchten, keine Aufträge mehr zu bekommen, wenn sie Bedenken anmelden. Am gefährlichsten leben die Kameraleute, die meist ganz nah dran sein müssen am Geschehen, aber dabei oft nicht so rundum geschützt sind wie Schauspieler oder Stuntperformer.
Traurige Chronologie
Auf den folgenden Seiten präsentieren wir euch einige der schwersten Unfälle, zu denen es bei Filmdreharbeiten von der Stummfilmzeit bis heute gekommen ist. Wir beschränken uns auf Kinoproduktionen, bei denen es Todesopfer gegeben hat, und richten unser Augenmerk ganz bewusst auf die weniger bekannten Mitarbeiter hinter den Kulissen (einige berühmtere Todesfälle wie Brandon Lee bei „The Crow“ und Vic Morrow bei „Unheimliche Schattenlichter“ findet ihr in diesem Special). Nicht in allen Fällen sind zuverlässige Informationen zu Details und insbesondere zu den Folgen der Unfälle verfügbar, die bekannten Fakten haben wir soweit wie möglich zusammengetragen.