„Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“
(Ridley Scott, UK/USA 1979)
Weniger ist nicht selten mehr – ein Prinzip, das auch für Ridley Scotts Auftakt der Sci-Fi-Horrorreihe um das inzwischen längst ikonische Xenomorph gilt. Aber noch bevor das in der Dunkelheit lauernde Monstrum, welches der Schweizer Künstler HR Giger entwarf, nach der Hälfte des Films überhaupt seinen schaudererregenden Erstauftritt hat, staunt man erst einmal über die fantastisch detaillierten Sets und Requisiten. Allein die erste Sequenz nach dem Vorspann, die ohne Worte auskommt und nur vom atmosphärischen Score von Altmeister Jerry Goldsmith („Star Trek“) getragen wird, ist ein wahres Fest fürs Auge: Langsam gleitet die Kamera durch die verzweigten Gänge und die Aufenthaltsräume der Nostromo und führt die Zuschauer auf diesem Wege effektiv in den beengten Lebensraum der siebenköpfigen Crew ein, der schon bald zum Schauplatz eines blutigen Katz-und-Mausspiels der ganz anderen Art werden soll. Das in seiner Struktur an Maschinen erinnernde Xenomorph selbst passt sich später in dieser Umwelt ganz wunderbar ein, was den dankenswerten Effekt hat, dass die von einem Schauspieler zum Leben erweckte Puppe zu keinem Zeitpunkt unglaubwürdig erscheint. Dieser inszenatorische Kniff ermöglicht noch heute, dass man ganz gebannt dem Überlebenskampf der vielschichtigen Ellen Ripley (Sigourney Weaver) folgt und nicht eine Sekunde das unglaubliche Szenario hinterfragt.