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    "Game Of Thrones": Das sagen Regisseur und Darsteller zum großen Melisandre-Schock in Episode 1

    Achtung, Spoiler! Regisseur Jeremy Podeswa und einige „Game Of Thrones“-Darsteller haben ihren Senf zur großen Überraschung der ersten Folge von Staffel sechs dazugegeben. Ihr wurdet gewarnt…

    HBO

    Die Frage „Ist Jon Snow tot?“ wurde nach der ersten Episode der neu gestarteten sechsten Staffel von „Game Of Thrones“ von der Frage abgelöst: „Wie alt ist Melisandre wirklich?“ Nachdem wir uns mehrere Staffeln lang am hübschen Aussehen der niederländischen Schauspielerin Carice van Houten erfreuen durften, die sich in ihrer Rolle der Roten Priesterin Melisandre immer wieder entblätterte, zeigte uns die Hexe nun die ganze nackte Wahrheit. Ohne ihr magisches Halsband ist sie eine alte Frau – passend zu der Weisheit und Erfahrung, die sie immer wieder an den Tag legte. Wirklich überraschend ist diese Enthüllung also nicht. Wie alt genau Melisandre aber nun wirklich ist, wollte auch Regisseur Jeremy Podeswa nicht verraten.

    Podeswa, der den Staffelauftakt inszenierte, erklärte laut Entertainment Weekly, man lasse das genaue Alter der Roten Priesterin absichtlich unklar. Laut Darstellerin Carice van Houten ist Melisandre mindestens 100 Jahre alt und höchstens 400 – viel zeitlicher Spielraum also. Podeswa: „Wir wollen einfach nur vermitteln, dass sie uralt ist und aus einer ganz anderen Zeit stammt. Bei der Verbildlichung dessen waren wir etwas limitiert dadurch, dass wir uns entschieden haben, für die Szene eine reale Person zu verwenden statt eine Figur komplett im Computer zu kreieren. Denn wie sieht eine 400 Jahre alte Person aus? Das wissen wir nicht.“ Realisiert wurde die Szene mit Hilfe eines Body-Doubles. Der Körper ist tatsächlich der einer alten Frau, auf den das mittels Make-Up und Prothesen gealterte Gesicht von Carice van Houten montiert wurde.

    Die Kombination der Arbeit beider Schauspielerinnen habe in dieser Szene dazu beigetragen, Melisandre in gewissem Maße alterslos erscheinen zu lassen, so Podeswa weiter. Man habe überlegt, noch mehr Make-Up oder Spezialeffekte für die Szene zu nutzen, aber letztendlich hätte dies dazu führen können, dass die Szene weniger realistisch gewirkt hätte. „Wenn man im Fantasy-Genre arbeitet, gilt die Regel: Je mehr man einen Effekt in der Realität verankern kann, desto stärker ist die Illusion“, so Podeswa.

    Letztendlich weiß der Zuschauer noch nicht, was genau es mit dem magischen Halsband auf sich hat und ob Melisandre nun mächtiger oder schwächer ist als bisher vermutet. Doch vor allem sehen wir sie nun mit anderen Augen, verletzlicher, ehrlicher: „Dieser Moment sollte auch etwas zeigen. Sie stellt ihre Kräfte in Frage. Sie ist an einem Tiefpunkt, betrachtet im Spiegel ihr wahres Selbst. Es ist ein Zeichen ihrer Zerbrechlichkeit, man sieht sie in ihrem verletzlichsten Augenblick.“ Diesen Gedanken von Podeswa schließt sich im Interview mit EW auch Carice van Houten an: „Wir sehen nun eine ganz andere Seite an ihr. Alles, an was sie geglaubt hat, bricht zusammen. Sie ist durcheinander.“

    Van Houten habe sich gefreut, dass in der sechsten Staffel nun endlich das wahre Alter von Melisandre thematisiert werde und sie als Schauspielerin nun vor der Herausforderung steht, den inneren Konflikt einer Figur darzustellen, die bisher nur selbstbewusst und stark und stolz wirkte. Van Houten: „Ich denke nicht, dass die Zuschauer dieses Episodenfinale haben kommen sehen. Es macht sie auf der Stelle verletzlicher, aber auch weiser und noch mysteriöser.“

    Durch diese Enthüllung sei nun auch das bisherige Handeln von Melisandre verständlicher – sie lebt schon so lange, dass sie alles in einem größeren Kontext sieht. Das Leben der jungen Shireen Baratheon (Kerry Ingram) zu opfern ist nur Teil des großen Ganzen, in dem Melisandre hat viele Menschen kommen und gehen sehen. Ser Davos (Liam Cunningham), kein großer Freund der Roten Priesterin, weiß jedoch nichts von ihrer Schuld an Shireens Tod. Mit dem Hollywood Reporter sprach auch Cunningham über die große Enthüllung: „Ich denke, nun wissen alle, warum die Episode den Titel ‚The Red Woman‘ trägt. [Nach Jon Snows] Tod fällt ihre Welt auseinander. Und dann sehen wir diesen besonderen Moment, in dem ihre Menschlichkeit zum Vorschein kommt.“ Zum jetzigen Moment stehen Davos und Melisandre auf derselben Seite, denn sie beide haben die Gefahr erkannt, die durch die White Walker hinter der Mauer ausgeht.  

    In den kommenden Episoden werden wir Melisandre wohl wieder in ihrer jungen Gestalt sehen, doch Liam Cunningham konnte sich im Interview die amüsierte Bemerkung nicht verkneifen: „Die armen Kerle, die mit ihr geschlafen haben!“ Weiter geht es mit „Game Of Thrones“ am 1. Mai 2016. Hier seht ihr die Vorschau auf die zweite Episode:

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