David Brenner, der für den Schnitt von „Batman V Superman: Dawn Of Justice“ zuständig war, sprach mit Pro Video Coalition nun über den aufwändigen Arbeitsprozess. Dabei enthüllte er, dass die ursprüngliche Schnittfassung des Films eine Laufzeit von satten vier Stunden hatte.
Es musste also ziemlich viel entfernt werden, um auf die finale Kinolänge von nun rund zweieinhalb Stunden zu kommen. Dabei sind laut Brenner viele Nebenhandlungen runtergefallen. Bereits im Drehbuch habe es deutlich mehr Handlungsstränge gegeben, als man nun im Film sehe. Zu entscheiden, welche Handlungen es in den Filme schaffen und welche nicht, sei die größte Schwierigkeit gewesen, als man versucht habe, eine vernünftige Filmlänge zu erreichen, so Brenner: „Die schwierigste Sektion war dabei der Anfang des Films, bis zu dem Punkt, an dem Bruce Wayne Alfred die Wahrheit […] über seinen Plan verrät. Dieser Punkt hat dann alles in Bewegung gesetzt – bis zum Ende des Films. Bis dahin verfolgten wir aber sehr viele Solopfade, von denen sich einige berühren, manche aber nicht. In dieser Szene mündet dann endlich alles in eine Straße.“
Laut Brenner habe man beim finalen Schnitt aber nicht nur viele Szenen entfernt, sondern auch viele Momente neu arrangiert. „Wir haben sehr viele Dinge herumbewegt.“ So sollte Lex Luthor (Jesse Eisenberg) ursprünglich erst viel später eingeführt werden. „Als wir uns den Film anschauten, merkten wir aber, weil er eine so wichtige Figur ist, dass wir ihn früher aufbauen müssen.“ Allgemein habe man sehr viel mit Figuren und ihren Geschichten „herumjonglieren“ müssen. So seien einige Personen zwar noch im Film, ihre Geschichten aber nicht mehr. Brenner gab zudem einen Ausblick auf die 3-Stunden-Fassung, die nun noch fürs Heimkino geschnitten wurde: Es habe Spaß gemacht, nun wieder zurück zu gehen und einen Teil der Dinge, die man entfernt habe, erneut einzubauen, dabei aber den Rhythmus zu behalten, den man für die Kinoversion erschaffen habe.
Laut Brenner, der schon bei „Man Of Steel“ mit Snyder gearbeitet hat, und unter anderem Filme wie „Pirates of the Caribbean: Fremde Gezeiten“, „Wanted“ und „The Day After Tomorrow“ geschnitten hat, kommt dieser Prozess auch der Arbeitsweise von Zack Snyder entgegen: Schon bei „Man Of Steel“ habe man offene Fragen aus dem Drehbuch im Schnitt ausgebügelt. Daher war man von Anfang an optimistisch, dass man dies erneut tun könne.
Wir bereits bekannt sein sollte, sind wir allerdings nicht der Meinung, dass dies unbedingt gelungen ist. So heißt es in unserer FILMSTARTS-Kritik gerade in dieser Hinsicht, dass „‘Batman V Superman‘ trotz toller Einzelmomente zunehmend beliebig wirkt und fast im erzählerischen Chaos versinkt“. Eure eigene Meinung könnt ihr euch weiter im Kino bilden, wo das Aufeinandertreffen von Batman (Ben Affleck) und Superman (Henry Cavill) seit dem 24. März 2016 zu sehen ist. Wann die längere 3-Stunden-Version genau erscheinen soll, ist derweil noch nicht bekannt.
