„Der Junge und die Welt“ (2013)
Themen: Armut, Globalisierung, Ausbeutung, Diktatur
Dieses oscarnomninierte Animationsdrama wird zwar aus der Sicht eines kleinen brasilianischen Jungen erzählt, aber spätestens als sich die Handlung vom ländlichen Dorf in die trostlose Großstadt verlagert, verliert der Film damit auch seine kindliche Unschuld und wird stattdessen zu einer visuell berauschenden Kapitalismuskritik!
Der kleine Cuca lebt mit seiner Familie in einer ländlichen Gegend fernab der städtischen Zivilisation. Seine Eltern verdienen sich ihren Unterhalt als Bauern, doch das Geld reicht hinten und vorne nicht. So macht sich Cucas Papa auf, um in der Stadt Arbeit zu finden. Der Junge vermisst seinen Vater und beschließt, ihn zu suchen. Seine Reise führt ihn durch Elendsviertel - vorbei an klapprigen Autos, abgesperrten Kernkraftwerken und sonderbaren Gestalten…
Die Probleme, die die zunehmende Industrialisierung des Landes mit sich bringt, stechen auf dem Weg in die Stadt noch prägnanter heraus als zu Beginn im Dorf. Auch gesellschaftliche Missstände werden hier sowohl für Cucas Kinderaugen als auch für den Zuschauer ersichtlich. Trotz all dieser Tristesse ist „Der Junge und die Welt“ dennoch kein pessimistischer Film, denn selbst in all diesem Elend findet der neugierige Junge menschliche Wärme und Zuneigung – was nicht nur ihm, sondern auch dem Zuschauer Hoffnung gibt.