Schon seit einiger Zeit untersucht Michael Nathanson von der Medienstudienfirma MoffettNathanson Netflix. Am heutigen 3. März 2016 veröffentlichte er nun auf der Webseite seiner Firma (moffettnathanson.com) eine aktualisierte Studie mit dem Titel „Is Netflix Killing TV?“ Nathanson untersucht stetig, wie sich Netflix in den USA auf den TV-Markt auswirkt und stellte nun neue Ergebnis für das Jahr 2015 vor.
2015 ging der TV-Konsum in den USA um 3% zurück und laut Nathansons Studie ist dafür vor allem Netflix verantwortlich. Die Hälfte des Rückgangs geht auf Kosten des Streamingdienstes. 29 Milliarden Stunden Content schauten Netflix-Zuschauer in den USA im Jahr 2015 insgesamt laut Nathanson. Dies entspricht 6 Prozent des Konsums von TV-Programmen in den USA, womit Netflix also noch deutlich hinter dem Umfang des Gesamtkonsums jedes einzelnen großen US-TV-Senders liegt. Netflix sei also noch deutlich zu klein, um ein Konkurrent für diese zu sein und die TV-Sender in naher Zukunft ablösen zu können. Netflix sei aber bereits groß genug, um den Sendern zu schaden.
Dies verdeutlicht ein Blick auf die genaue Betrachtung der Zuschauer bei den großen US-Sendern, die Netflix-Kunden sind oder eben nicht. Wer ein Netflix-Abo hat, schaut die meisten großen US-Sender deutlich seltener, als wer keines hat. Mit Sender CBS (dort laufen Serien wie „Navy CIS“, „Big Bang Theory“ und „Supergirl“) verbringen Netflix-Kunden z. B. satte 42 Prozent weniger Zeit als Nicht-Netflix-Kunden. Bei Fox (u. a. „Bones“, „Gotham“) sind es 35 Prozent, bei ABC („Modern Family“, Castle“) 32 Prozent und bei NBC („The Blacklist“, „Blindspot“) 27 Prozent.
Sollte also die Anzahl der Haushalte mit Netflix-Abo weiter zunehmen, dürften dies auch die großen TV-Sender in den USA weiter spüren … und auch in Deutschland dürfte in Haushalten mit Netflix-Abo deutlich seltener ARD, ZDF, RTL, ProSieben und Co. laufen, als in Haushalten ohne…
