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    Nach Ausweitung auf 190 Länder: Netflix will Nutzer stoppen, die mit Proxy-Diensten arbeiten

    Seit wenigen Tagen ist Netflix in rund 190 Ländern verfügbar. Nach dieser Ausweitung will der Dienst aber ein Problem angehen, das immer wieder zu Konflikten mit Verleihern geführt hat. Einige Nutzer dürften sich darüber nicht freuen…

    Netflix

    Netflix will in den nächsten Wochen dafür sorgen, dass die Geo-Lokalisierung der Kunden des Streamingdienstes nicht mehr mit Proxy-Diensten umgangen werden kann. Durch die Nutzung solcher Dienste kann man als Nutzer Netflix vorgaukeln, dass man in einem anderen Land unterwegs ist und so auf das teilweise deutlich abweichende Angebot in diesem Territorium zugreifen. So gibt es zum Beispiel Nutzer aus Deutschland, die mit solchen Proxy-Diensten den Eindruck erwecken, aus den USA zu sein, um das reichhaltigere Spielfilmangebot der US-Version zu nutzen. Aber auch der umgekehrte Weg wird gegangen, da zum Beispiel in Deutschland ein paar US-Serien verfügbar sind, die in den USA auf TV-Sendern und nicht jederzeit abrufbar auf dem Streamingdienst gezeigt werden.

    Vor allem wird dieser „Trick“ aber in Ländern genutzt, in denen Netflix nicht verfügbar ist. So gab es bereits vor dem Deutschlandstart des Streaminggiganten im September 2014 zahlreiche deutsche Nutzer. Im Januar 2015 berichteten die Kollegen von Variety, dass alleine über 20 Millionen Chinesen Netflix nutzen, obwohl der Dienst dort nicht verfügbar ist.

    Laut den Nutzungsbedingungen von Netflix, denen man bei der Anmeldung zustimmen muss, ist der Einsatz von Proxy-Diensten und ähnlichen Mitteln, mit denen man seinen wahren Aufenthaltsort verschleiert, verboten. Bisher ging der Dienst gegen die millionenfachen Verstöße aber nicht vor – trotz oftmaliger Ankündigung. Dies brachte Netflix viel Kritik von Filmverleihern ein, die schließlich dem VoD-Anbieter oftmals nur lokale Rechte übertragen, oft auch nur lokale Rechte übertragen können und dürfen.

    Doch nun will Netflix reagieren - wohl auch weil es nach der Ausweitung auf 190 Märkte kaum noch Länder gibt, aus denen man Kunden hat, die ohne Proxy-Einsatz den Dienst gar nicht mehr nutzen könnten. Wie Netflix in einem Blog-Artikel ankündigt (via Variety), sollen innnerhalb der nächsten Wochen alle Netflix-Kunden, die den Streamingdienst über Proxys etc. nutzen, feststellen, dass sie trotzdem nur noch auf das Angebot aus ihrem Land zugreifen können. Wie Netflix dies bewerkstelligen will, wird in dem Blog-Artikel nicht erwähnt. Auf Nachfrage von Variety teilte das Unternehmen nur mit, dass man über diverse Technologien verfüge, um den genauen und wahren Ort jedes Nutzers zu ermitteln.

    Netflix kündigte derweil auch an, dass man Fortschritte darin mache, seinen Content für weltweite Nutzung zu lizenzieren. Man müsse aber nun einmal respektieren, dass es historisch so sei, dass die Rechte lokal verkauft werden.

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