Zu jedem echten Bond-Film gehören auch die erotischen Eskapaden des Geheimagenten mit dem anderen Geschlecht, so auch bei „James Bond 007 – Spectre“. Mit drei Bond-Girls wälzt sich Daniel Craig in den Laken, dennoch hatten wir in unserer 4-Sterne-Kritik zu „Spectre“ den Aspekt „Bond und die Frauen“ eher ein Pflichtprogramm genannt. Doch selbst diese vergleichsweise harmlosen Liebesszenen waren den Zensoren in Indien zu brisant. Denn laut Times of India kürzte das Central Board of Film Certification die Kuss-Szenen, die Daniel Craig mit seinen Kolleginnen Monica Bellucci und Lea Seydoux in dem Film teilt, um rund die Hälfte ihrer Laufzeit. Laut einer Quelle sei allerdings nicht das Küssen an sich das Problem gewesen, vor allem habe die Länge der Küsse die Schnitte notwendig gemacht, da man den Film in einem familienfreundlichen Rating ins Kino bringen wollte.
Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Zensoren prüde zeigen. Nachdem Anfang des Jahres eine neue Regierung an die Macht gekommen ist, hat das Regime Pahlaj Nihalani die Leitung des Central Board of Film Certification übertragen und nimmt damit sehr starke Schnitte in Kauf. So wurde auch in der indischen RomCom „Tamasha“ ein Kuss zwischen den beiden Bollywood-Stars Ranbir Kapoor und Deepika Padukone gekürzt, weil dieser zu exzessiv war.
Außerdem soll man bei „Spectre“ auch die Wortwahl des Geheimagenten angepasst haben, denn in der indischen Version bleiben den Zuschauern Worte wie „Fuck“ und „Arschloch“ erspart.
Im Internet hat es daraufhin prompt Kritik gehagelt, denn unter dem Hashtag #SanskariJamesBond (Der gerechte James Bond) rebellierten User per Twitter gegen dieses Verfahren:
„James Bond 007-Spectre“ ist am 5. November 2015 in den deutschen Kinos angelaufen.