Remakes sind in Hollywood beliebt wie eh und je, doch mit der Neuauflage von Michael Andersons Sci-Fi-Abenteuer „Flucht ins 23. Jahrhundert“, der im Original „Logan’s Run“ heißt, tut man sich schwer. Nach mehreren erfolglosen Versuchen, das Projekt auf den Weg zu bringen, ist nun mit „X-Men: Zukunft ist Vergangenheit“-Produzent Simon Kinberg ein neuer Mann am Steuer. Er übernimmt die Aufgaben des Drehbuchautors und Produzenten und hat auch schon ganz konkrete Vorstellungen, in welche Richtung er das Remake führen will: in die sehr erfolgreiche von „Die Tribute von Panem“.
In einem Interview mit Collider sprach Kinberg darüber, dass das Projekt bei Warner inzwischen höchste Priorität genieße und man derzeit nach einem Regisseur suche. Das Studio habe in dem Stoff gigantisches Potenzial in der Größenordnung von „Die Tribute von Panem“ entdeckt. „Das wird vielleicht Warners ‚Hunger Games‘, ein Franchise über jüngere Leute für ein jüngeres Publikum mit einer großen Idee dahinter“, erläutert Kinberg. „‚Logan’s Run‘ ist der Großvater von ‚Maze Runner‘ und ‚Hunger Games‘ und vielen von diesen Filmen und Büchern. Also ja, sie sehen es als ein potenziell sehr großes Franchise.“
Sowohl den dystopischen Gedanken als auch eine Romanvorlage hat dieser „Großvater“ tatsächlich mit Franchises wie „Die Tribute von Panem“ und „Maze Runner“ gemein. „Flucht ins 23. Jahrhundert“ von Michael Anderson („Die Mars-Chroniken“) basiert auf dem Roman „Logan’s Run“ von William F. Nolan und George Clayton Johnson. Darin leben die Menschen im 23. Jahrhundert in Städten unter der Erde und erhalten sich den Wohlstand ihrer Gesellschaft, indem sie die Existenz eines Menschen auf 30 Jahre begrenzen. In einer feierlichen Zeremonie werden die Bewohner, die ihren 30. Geburtstag erreicht haben, „erneuert“ – sie werden getötet. Nur wenige hinterfragen das System und werden dafür gejagt. Logan 5 wird vom Jäger zum Gejagten, als auch er Fragen zu stellen beginnt. Er will an der Erdoberfläche nach natürlich gealterten Menschen suchen.
In dem Remake wolle man viele Elemente des Originals beibehalten, aber auch eine „Neuinterpretation“ wagen, so Kinberg. Bevor man an mögliche Fortsetzungen denke, stünde auch erst einmal dieser eine Film im Vordergrund, den man so gut wie möglich machen wolle. Sequels habe man im Hinterkopf, aber der Fokus sei klar, so Kinberg: „Wir konzentrieren uns darauf, einen großartigen Film zu machen, den die Zuschauer lieben werden. Und wenn sie ihn lieben, wollen wir vorbereitet sein, vielleicht weitere Filme zu machen und die Geschichte der Figuren fortzuführen.“
Zu einem früheren Zeitpunkt waren u. a. Nicolas Winding Refn als Regisseur und Ryan Gosling als Hauptdarsteller für das Projekt im Gespräch. Wenn Warner nun stattdessen an Land zieht, bleibt abzuwarten.