Bei Scientology war man nicht begeistert über die Dokumentation „Going Clear“ von Alex Gibney. Die Kritiker waren es umso mehr von dem neuen Film des preisgekrönten Regisseurs (u. a. „Enron“, „We Steal Secrets: Die WikiLeaks Geschichte“). Während schon rund um den nordamerikanischen Kinostart Geschichten die Runde machten, dass Scientology Druck auf Kinobetreiber in Florida ausübte, um zu verhindern, dass der Film gezeigt wird, soll nun angeblich auch eine Oscarauszeichnung mit einer Gegenkampagne gestoppt werden.
Filmemacher Alex Gibney verriet selbst den Kollegen vom Hollywood Reporter, dass er bereits mitbekommen habe, dass Scientology eine Kampagne fahre. Mehrere Mitglieder der Dokumentarspalte der für die Oscars zuständigen Academy konnten dem Branchenblatt gegenüber zudem bestätigten, dass man an sie herangetreten sei. So erklärt zum Beispiel Filmemacherin Rory Kennedy, dass ein Journalist namens Joe Taglieri sie kontaktiert habe, um mit ihr über „Going Clear“ und Alex Gibney zu sprechen. Der Mann habe dabei verschwiegen, dass er als Freier Journalist für das Scientology-Magazin Freedom tätig ist. Ihr sei die ganze Angelegenheit verdächtig vorgekommen und dass der Journalist nicht verraten habe, für wen er tätig ist, bringe sie zu der Überzeugung, dass er eine Agenda hatte. Mehrere andere Dokumentarfilmer erzählen dem Hollywood Reporter ähnliche Geschichten. Scientology bestätigte, dass Mitarbeiter von Freedom seit einiger Zeit Kontakte für eine Story über „Going Clear“ ansprechen. Diese Story habe aber nichts mit der Academy und den Oscars zu tun.
In Deutschland lief „Going Clear“ auf dem Filmfest in München.