Platz 17: „Montana Sacra - Der heilige Berg“
(Alejandro Jodorowsky, USA/Mexiko 1973)
In Alejandro Jodorowskys Film gewordenem LSD-Trip „Montana Sacra - Der heilige Berg“ begeben sich eine Handvoll Protagonisten auf die Suche nach Weisheit und Unsterblichkeit, bei der sie ein ums andere Mal mit brutalen, grotesken Szenerien und gestörten Charakteren konfrontiert werden. Wer dachte, dass Jodorowsky mit „El Topo“ seinen künstlerischen Zenit bereits erreicht hat, irrt sich. „Montana Sacra - Der heilige Berg“ ist eine schwer verdauliche Mischung aus drastischen, gewaltgetränkten Bildern und messerscharfer Gesellschaftskritik. Hier wird Konsumgeilheit, geheuchelte Religiosität und sinngebende Spiritualität mit Bildern primitivster Sexualität und abscheulichster Gewalt vermengt und auf den Zuschauer losgelassen. Das fertige Werk ist nur schwer zu fassen, ungeheuer kryptisch und doch in seiner Wirkung absolut einzigartig. Wer sich nicht von Jodorowskys extremer Bildsprache abschrecken lässt, wird mit einem nachdenklich stimmenden, wahrhaftig spirituellen Filmereignis belohnt.