Platz 15: „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“
(Peter Greenaway, Großbritannien/Frankreich/Niederlande 1989)
In den USA lange Zeit verboten, weltweit bis heute umstritten und dennoch oder gerade deswegen das kommerziell erfolgreichste Werk vom experimentierfreudigen Regisseur Peter Greenaway: Mit seinem fünften Spielfilm, „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“, brachte Greenaway eine skandalträchtige Geschichte zwischen Drama und schwarzem Humor in gänzlich unkonventioneller Färbung auf die Leinwand – ganz im Stil des avantgardistischen Autorenkinos. Blutig, brutal, ekelhaft auf der einen Seite und voller Symbolik und kraftvollen Bildern auf der anderen. Gefüllt mit Körperflüssigkeiten, Tabus und Sex an ungewöhnlichen Orten, verfeinert mit Mord und Kannibalismus, abgeschmeckt mit etwas Mythologie und religiöser Symbolik, kocht Greenaway ein filmisches Meistersüppchen, das seine verstörende Wirkung auch nach 25 Jahren nicht im Geringsten eingebüßt hat.