Der schwarze Falke
John Fords „Der Schwarze Falke“ (mit dem sehr viel besseren, weil symbolträchtigeren Originaltitel „The Searchers“) zählt zu den frühesten Vertretern des Anti-Western. Allerdings muss man in Fords neunter Zusammenarbeit mit dem Western-Star schlechthin, John Wayne, schon ganz genau hinsehen, um das „Anti“ im Western zu erkennen. Denn die zunächst durch und durch romantische Darstellung des Wilden Westen lässt „Der Schwarze Falke“ auf dem ersten Blick gar nicht durch das Raster des klassischen Western fallen. Der entscheidende Punkt ist vielmehr der von Wayne porträtierte Protagonist Ethan Edwards, der sich bald als rassistischer, brutaler und getriebener Killer herausstellt und so völlig mit dem bisherigen Bild des edelmütigen Westernhelden bricht. Auch das pessimistische Ende, in dem Edwards von der Gesellschaft und seiner Familie buchstäblich ausgeschlossen und so zur ewigen Rastlosigkeit gezwungen wird, zementiert seinen Status als mit dem Genre abrechnender Anti-Western.