Mit Serien wie „Daredevil“, „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ und „Agent Carter“ hat Marvel sein vorheriges Kino-Universum längst auch in die heimischen Wohnzimmer der Fans verlagert. Sicher ist: Dies wird noch ausgebaut werden, wofür vor allem die Kooperation mit dem Streamingdienst Netflix verantwortlich ist. So wird es definitiv eine zweite Staffel von „Daredevil“ geben. Daneben ist bereits die Serie „A.K.A. Jessica Jones“ mit Krysten Ritter als Heldin gedreht worden, in der laut HeroicHollywood.com auch „Daredevil“ Matt Murdock (Charlie Cox) erneut auftritt. Dazu kommt definitiv auch Held Luke Cage (Mike Colter). Der bekommt nach seiner Einführung bei der Kollegin auch noch eine eigene Netflix-Serie. Schließlich wird es auch eine Serie für Held Iron Fist geben. Und alle vier werden dann noch (aber nicht vor 2017) in „The Defenders“ Seite an Seite kämpfen.
Doch die Macher der Marvel-Serien wollen mehr. Das Produzententeam um Jeph Loeb, der alle Serien - ob im TV oder bei Netflix - überwacht, will eine stärkere Verzahnung mit dem Kinouniversum. So kursierte kürzlich bereits das Gerücht, dass „Doctor Strange“ Benedict Cumberbach“ in einer Netflix-Serie auftreten könnte, bevor er das erste Mal als magischer Held auf der Kinoleinwand zu sehen ist. Wie HeroicHollywood.com berichtet, ist das der ausdrückliche Wunsch der Serienmacher.
Allerdings gibt es auch Differenzen. Loebs Äquivalent bei Marvel ist Kevin Feige. Dieser ist für den Kinobereich verantwortlich und er soll von den ganzen Serien wenig halten. Laut HeroicHollywood.com schaue Feige auf diese von oben eher abschätzig herab. Er habe sie zwar als „notwendiges Übel“ akzeptiert, weil vor allem Marvel-Mutter Disney auf die Serien besteht, aber er will sich auf keinen Fall in seinen Planungen einengen lassen. So machte in der Vergangenheit bereits mehrfach die Runde, dass man bei Marvels Kino-Team nicht immer glücklich mit den Story-Entwicklungen von „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ ist. Das Kino-Team lehne daher auch eine weitere Verzahnung von Film-Universum und der Serie ab. Man will sich weiterhin darauf beschränken, hin und wieder eine Nebenfigur wie Maria Hill (Cobie Smulders) oder Nick Fury (Samuel L. Jackson) für einen kurzen Cameo vorbei zu schicken. Statt Gastauftritte von etablierten Kino-Helden zu fordern, soll sich die Serien-Abteilung doch um Helden kümmern, für die man im Kino bislang keine Verwendung hat.
Das hoffen viele Fans schon lange. Vor allem Blade und der Punisher werden von Fans als ideale Kandidaten für eine Serie im Stil von „Daredevil“ immer wieder ins Gespräch gebracht. Nach den Quellen von HeroicHollywood.com ist dies momentan aber keine Option. So werden die Figuren intern als zu eintönig beschrieben, um eine ganze Serie zu tragen. Zudem fürchte man, dass die für beide nötige Gewalt nicht darstellbar wäre. Daher seien momentan maximal Gastauftritte solcher Figuren in anderen Serien denkbar.
Insider gehen davon aus, dass die Serienmacher bei der Auseinandersetzung über kurz oder lang wohl zurückstecken müssen und es daher sehr unwahrscheinlich sei, dass es zu einer stärkeren Verzahnung von Serien und Filmen kommt. So sei unwahrscheinlich, dass Doctor Strange in einer der Netflix-Serien selbst auftrete. Stattdessen werde wohl eher wieder nur eine Nebenfigur vorbeigeschickt, um deutlich zu machen, dass es Verbindungen gibt. Zudem sei davon auszugehen, dass zum Beispiel im Kinofilm „Inhumans“, der in Planung für 2019 ist, alles ignoriert wird, was zu diesem Thema in „Agents Of S.H.I.E.L.D.“ aufgebaut wurde. Die Serien-Macher werden sich daher wohl vor allem auf die Figuren konzentrieren, die sie bereits haben und diese eher stärker ausbauen und um passende Verstärkungen ergänzen. So sei bereits sicher, dass Elektra in der zweiten Staffel von „Daredevil“ mitmischen wird.