Mein Konto
    Aufregung über neue Will-Ferrell-Komödie "Der Knastcoach" wegen vieler rassistischer und homophober Witze

    Nachdem die Komödie "Der Knastchoach" auf dem SXSW-Festival Premiere feierte, mussten sich der anwesender Regisseur Etan Cohen und seine Hauptdarsteller Will Ferrell und Kevin Hart einige unangenehme Fragen gefallen lassen.

    Warner Bros. GmbH

    In "Der Knastcoach" spielt Will Ferrell einen abgebrühten, reichen Banker, der plötzlich zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt wird. Da er Angst hat, im Knast das Opfer von Vergewaltigungen zu werden, engagiert er den Autowäscher Darnell Lewis (Kevin Hart), der ihn auf das Leben hinter Gittern vorbereiten soll. Darnell hat davon eigentlich keine Ahnung, ist ein unbescholtener Bürger und nur in das Visier des weißen Snobs geraten, weil er der einzige Schwarze ist, denn dieser kennt. Da er ab die Chance sieht, einfach Geld zu verdienen, lässt er sich darauf ein…

    Auf dem SXSW-Festival im texanischen Austin feierte die Komödie nun Premiere. Die Stars Will Ferrell und Kevin Hart waren genauso wie Regisseur Etan Cohen anwesend und scherzten vor der Vorführung noch. Kevin Hart bat um positive Kritiken bei Twitter. Wer den Film nicht möge, solle sich dagegen "mitten auf die Straße stellen und umbringen." Will Ferrell sagte dagegen, man solle ihm doch, da er im Internet nicht unterwegs sei, handgeschriebene Briefe mit seiner Meinung zukommen lassen. Ob er diese bekommen wird, wissen wir nicht, aber die anwesenden Stars mussten sich laut Variety direkt nach dem Screening einigen unangenehmen Fragen stellen.

    So bezeichnete ein Zuschauer den Film als "absolut rassistisch", was laut Branchenmagazin Variety Regisseur Etan Cohen erst einmal die Sprache verschlug. Er wich dann mit einer Antwort aus, dass es schwierig gewesen sei, die richtige Balance zu finden. Laut Variety gibt es im Film mehrere Szenen, in denen Grenzen in Sachen Rassismus ausgetestet werden, ob es Will Ferrells Figur ist, die Schutz bei einer Nazi-Organisation sucht, oder ob das böse N-Wort gebraucht wird.

    Zudem gebe es auch eine Menge Witze auf Kosten Homosexueller. So übe Will Ferrells Figur in Vorbereitung für den Knast Oralsex mit einem alten Mann aus und es gehe mehrfach darum, dass ihm Objekte in den Hintern geschoben werden.

    Auf den Vorwurf eines Zuschauers, dass der Film nur Stereotype bediene, gab Regisseur Etan Cohen dann auch zu, dass es ein großes Problem sei, wenn man Satire mache, das "schmale Fenster zu finden".

    Die ersten Kritiker sind nicht restlos überzeugt, dass Cohen dieses gelungen ist. Im Hollywood Reporter wird der Film als "fantasielos" betitelt. "Es wird tief gezielt", heißt es in Anspielung auf das Niveau des Humors. Beim Guardian wird das Team dagegen in Schutz genommen. Kritiker Alex Needham glaubt nicht, "dass 'Get Hard' verletzend sein soll" und kommt zum zwiespältigen Fazit: Der Film "hat einige gute Gags zu bieten, aber insgesamt wirkt er dumm und bereits veraltet." Bei Variety gibt es dagegen eine klare Ansage: Alles Gute in dem Film wird zunichte gemacht durch den "hässlichsten schwulenfeindlichen Humor in einer Studioproduktion seit langer Zeit."

    Ab dem 23. April 2015 können wir uns selbst ein Bild davon machen. Dann startet "Der Knastcoach" in den deutschen Kinos.

    facebook Tweet
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top