Die Eiskönigin - Völlig unverfroren
Regie: Chris Buck, Jennifer Lee
Darum geht's wirklich: Feminismus
„Let it Go“ ist einer der größten Ohrwürmer der Kinogeschichte! Und dann gibt’s auch noch ein knuddeliges Rentier und einen kuschelbedürftigen Schneemann…
Aber ähnlich wie „Merida“ vermittelt auch „Die Eiskönigin“ eine feministische Botschaft: Nachdem Anna versehentlich von ihrer eigenen Schwester Elsa mit einem Eisstrahl getroffen wurde, droht sie für immer zu Eis zu erstarren. Nur ein Akt der wahren Liebe könnte dieses grausame Schicksal abwenden. Der vermeintliche Traumprinz Hans ist schon zur Stelle, doch der entpuppt sich als egoistisches Arschloch mit finsteren Plänen. Und auch Kristoff bekommt ultimativ keine Gelegenheit dazu, sich als Retter hervorzutun.
Stattdessen retten sich Anna und Elsa durch wahre Schwesternliebe einfach selbst, die Männer bleiben hingegen bis zum Ende unbrauchbare Fieslinge oder liebenswerte Sonderlinge. Durch die zeitgemäße Auflösung alter Geschlechterrollen werden übrigens nicht nur gesellschaftliche Strömungen abgebildet, sondern auch verstaubte Genrekonventionen aufgebrochen: Märchenprinzen sind heute eben nicht mehr zwingend die Heilsbringer für geplagte Prinzessinnen - ein Trend, den Disney ein Jahr später auch in „Maleficent“ fortgesetzt hat.