Schauen die Oscar-Wähler die Filme mittels der ihnen extra zugeschickten Screener oder gehen sie ins Kino? Das wollte der Hollywood Reporter herausfinden und bat daher die Academy-Mitglieder einen anonymen Fragebogen auszufüllen. Das Ergebnis ist eindeutig: Im Schnitt 56 Prozent schauten die Filme mittels der Screener zu Hause, 20,5 % Prozent bei ganz normalen Kinobesuchen und 18% bei speziellen Vorführungen der Verleiher. Ganz 100 % ergibt dies addiert aber nicht. Aus gutem Grund: 5,5 % der Wähler schauten im Schnitt den jeweiligen Film nämlich gar nicht, Höchstwert sind hier 13 Prozent.
Diese Zahl erreicht "Selma" Wenn man sich die Einzelauswertung für die acht als Bester Film nominierten Werke anschaut, sieht man nämlich, dass das Martin-Luther-King-Biopic von zehn Prozent der Zuschauer bewusst ignoriert wurde. Drei weitere Prozent gaben an, keinen Screener erhalten zu haben. "Birdman" wurde dagegen von nur 3,5 Prozent der Wähler nicht gesehen. Beim großen Konkurrent "Boyhood" sind es immerhin sieben Prozent. "Boyhood" wurde dagegen gemeinsam mit "The Grand Budapest Hotel" am öftesten im Kino geschaut. Jeweils 48% der Wähler sahen diese Filme an dem Ort, für den sie – wie es so schön heißt – gemacht werden.
Eine weitere interessante Randnotiz: Obwohl alle Wähler aufgefordert werden, die ihnen zur Sichtung der nominierten Filme zugeschickten Screener-DVDs und Blu-rays anschließend zurückzugeben oder zu zerstören, kommen dem gerade einmal vier Prozent nach.
Die komplette Statistik dieser Umfrage gibt es beim Hollywood Reporter.