Ob David Fincher mit "House Of Cards", Steven Soderbergh mit "The Knick" oder Martin Scorsese mit dem gerade zu Ende gegangenen "Boardwalk Empire" – viele renommierte Kinoregisseure machen mittlerweile auch Serien – fürs TV oder für Online-Streamingdienste. Sie verweisen oftmals auf die größeren Möglichkeiten, die ihnen eine Serie gibt, große Handlungsstränge mit vielen Figuren zu entwickeln. Bei Christopher Nolan zieht dieses Argument wohl nicht. Er wird sich den Kollegen nicht anschließen.
Wie er uns beim Besuch der Pressekonferenz zur Londoner Europapremiere von "Interstellar" verriet, kann er sich keine Arbeit für das Fernsehen vorstellen, denn "Filme sind meine Welt". Nolan ist ein Kinoliebhaber der alten Schule, der sich zum Beispiel auch der zunehmenden Digitalisierung verweigert, weiter auf Film dreht und "Interstellar" sogar teilweise in 70mm gefilmt hat.
Mit seiner Ablehnung von TV-Serien steht Christopher Nolan in seiner Familie wohl alleine da. Sein Bruder Jonathan Nolan, u. a. Co-Autor von "Interstellar" und "The Dark Knight", entwickelte die Serie "Person Of Interest", ein spannender Thriller-Kommentar zum Überwachungsstaat. John Nolan, der Onkel der beiden Filmemacher, spielt dabei in einigen Episoden eine zentrale Nebenrolle. Daneben arbeitet Jonathan Nolan momentan auch noch an einer TV-Serien-Adaption des Filmklassikers "Westworld", die mit unter anderem Anthony Hopkins, James Marsden, Ed Harris, Evan Rachel Wood, Thandie Newton, Jeffrey Wright und Miranda Otto hochkarätig besetzt ist und 2015 auf HBO laufen soll.
Dass es sich lohnt, dass Christopher Nolan dem Kino treu bleibt, könnt ihr unserer Kritik zu seinem neuen Film "Interstellar" entnehmen. Das Sci-Fi-Drama mit Matthew McConaughey, Anne Hathaway und Jessica Chastain kommt am 6. November 2014 in die Kinos. Zum Kinostart gibt es auch unsere ausführlichen Video-Interviews mit dem Regisseur und den Stars des Films.