Platz 15: „Auf der Flucht“
(Andrew Davis, USA 1993)
„Auf der Flucht“, schon der deutsche Titel verdeutlicht, dass es sich hier um einen Actionfilm handelt. Ein Flüchtiger ist eben immer in Bewegung und das ist auch bei Harrison Ford als zu Unrecht wegen des Mordes an seiner Frau verurteilter Dr. Richard Kimble nicht anders. Wenn er sich auf die Suche nach dem wahren Schuldigen macht, dann gibt es kein Innehalten. Selbst in kurzen Szenen, etwa auf dem Flur einer Krankenhaus-Notaufnahme, kann er nicht ruhig bleiben. Dasselbe gilt für seine Verfolger, angeführt von dem brillanten (und für diese Rolle zu Recht oscarprämierten) Tommy Lee Jones. Aber natürlich bietet „Auf der Flucht“ neben seiner Atmosphäre der ständigen Unruhe auch herausragende Actionszenen. Spektakulär ist zum Beispiel der Crash des Gefängnisbusses, bei dem Kimble entkommen und noch in letzter Sekunde einen Wärter vor einem heranrasenden Zug retten kann. Auch das Finale, das mit einer Prügelei in einer Hotelsuite beginnt und sich zu einer spannenden Actionszene in luftiger Höhe entwickelt, ist schlichtweg herausragend.
Platz 14: „Highlander – Es kann nur einen geben“
(Russell Mulcahy, USA, Großbritannien 1986)
Der schottische Clanführer Connor (Christopher Lambert) wird im Jahr 1563 im blutigen Kampf gegen den gemeingefährlichen Kurgan (Clancy Brown) tödlich verwundet. Als er jedoch am Folgetag quicklebendig vor seinen Gefolgsmännern steht, jagen diese ihn fort, im Glauben, er sei mit dem Teufel im Bunde. Erst der Edelmann Ramirez (Sean Connery) weiht Connor in die Welt der Unsterblichen ein, die einen erbarmungslosen Kampf um die alleinige Macht führen, der erst mehrere Jahrhunderte später in New York zum Ende kommt. Zugegeben, die recht einfach gehaltene Story des Actionfilms ist nicht unbedingt revolutionär. Doch was Regisseur Russell Mulcahy für eine Flut an optischen Spielereien über die Leinwand schickt, darf hingegen getrost als revolutionär bezeichnet werden. Atemberaubende Kamerafahrten, einfallsreich gesetzte Schnitte, brillante Montagen und der bombastische Soundtrack von Queen machten „Highlander“ zu einem der ersten Filme, der sich des oft zitierten MTV-Stils bediente. Auch die Kombination von schottischem Kostümfilm und brutaler Fantasy-Geschichte im Gewand einer amerikanischen Mainstream-Produktion geht perfekt auf und unterhält die gesamte Laufzeit des Films über blendend. „Highlander“ erreichte eine derartige Qualität und wies einen so großartigen Ideenreichtum auf, dass sämtliche Fortsetzungen im Vergleich zum Original desaströs ausfielen.
Platz 13: „Léon – Der Profi“
(Luc Besson, Frankreich 1994)
Zu weiten Teilen lebt Luc Bessons „Leon – Der Profi“ von der sich leise anbahnenden Bindung zwischen dem Einzelgänger Leon (Jean Reno) und der zwölfjährigen Mathilda (großartig: Natalie Portman), die eine überwältigende Mischung aus unbarmherziger Härte und unschuldiger Emotionalität ausstrahlt. Die Oscar-Preisträgerin (für „Black Swan“) brilliert als zartes Mädchen, das mit einer geradezu verbissenen Gelehrigkeit jede Information über den Umgang mit Waffen, sauberes und effizientes Töten und den umsichtigen Abgang vom Tatort in sich aufsaugt, um das blutige Massaker an ihrer Familie zu rächen. Doch in dieser Liste ist der Film vor allem wegen seiner Actionszenen. In Erinnerung bleibt hier natürlich besonders das grandiose Finale, in dem es Profikiller Leon alleine mit einem ganzen S.W.A.T.-Team aufnimmt. Actionkino in Perfektion!
Platz 12: „Total Recall – Die totale Erinnerung“
(Paul Verhoeven, USA 1990)
Paul Verhoevens „Total Recall“ ist ein mitreißendes Spiel mit verschiedenen Realitäten und den Erinnerungen des Bauarbeiters Douglas Quaid. Dieser wird verkörpert von Arnold Schwarzenegger, der den ganzen Film hindurch das macht, was er am besten kann: Er prügelt und ballert sich durch die Mars-Kulissen und haut einen coolen Oneliner nach dem anderen raus. Eine perfekte Besetzung für diesen Action-Klassiker, den Regisseur Paul Verhoeven mit einem einzigartigen Look bedacht hat. Der lose auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick („Blade Runner“) basierende Streifen nimmt sich zwar selbst nicht allzu ernst, darf aber im Gegenzug selbst durchaus ernstgenommen werden. Vor allem die vielen satirischen Elemente machen aus dem Sci-Fi-Actioner einen echten Kultfilm – nicht nur für Fans des Ex-Gouvernators.
Platz 11: „Speed“
(Jan de Bont, USA 1994)
Gutes Actionkino geht so einfach. Als Zutaten braucht man nur einen psychopathischen Killer (Dennis Hopper), einen vollbesetzten Linienbus, unter dem eine tickende Bombe montiert ist, die bei zu niedriger Geschwindigkeit explodiert, und ein mutiges Helden-Paar (Keanu Reeves als furchtloser Polizist und Sandra Bullock als beherzte Fahrerin in der Not). Regisseur Jan de Bont macht aus dieser auf den ersten Blick sehr simplen Story spannungsgeladene Hochgeschwindigkeits-Action. Wenn die mobile Bombe sich durch das dichte Verkehrsgetümmel der Highways von Los Angeles drängelt, Baustellenabsperrungen durchbricht und sogar über ein fehlendes Stück Straße springt, dann vergisst man als Zuschauer gerne alle physikalischen Gesetze und fiebert mit den Insassen des Busses mit, als ginge es um das eigene Leben.