Platz 20: „Okami 2 – Am Totenfluss“
(Kenji Misumi, Japan 1972)
Kazuo Koikes von 1970 bis 1976 als Fortsetzungsreihe veröffentlichte und schließlich in 28 Bänden mit jeweils über 300 Seiten zusammengefasste Manga-Geschichte um einen in Ungnade gefallenen Samurai, der mit seinem kleinen Kind durch das Land zieht, gehört zu den bedeutendsten Werken der japanischen Popkulturgeschichte und wurde mehrfach für Kino und TV adaptiert. Schon während des Veröffentlichungszeitraums entstand unter der Federführung von Autor Koike selbst eine sechsteilige Filmreihe, die nach wie vor unübertroffen ist. Deren Prunkstück ist der zweite Teil „Am Totenfluss“, der den grandiosen Auftakt „Okami - Das Schwert der Rache“ noch einmal übertrifft. Dank seiner herausragend inszenierten Kämpfe kann dem hochspannenden und visuell beeindruckenden Epos in Sachen Action kein anderer Samurai-Film das Wasser reichen. Kein Wunder also, dass der für den US-Markt angefertigte Zusammenschnitt der sechsteiligen Filmreihe, „Henker des Shogun“, zu 90 Prozent aus Material des zweiten Teils besteht.
Platz 19: „Lethal Weapon – Zwei stahlharte Profis“
(Richard Donner, USA 1987)
Selten wurden die Genres Action und Komödie so perfekt vermischt wie in „Lethal Weapon“. Großen Anteil daran haben die Hauptdarsteller: Danny Glover und Mel Gibson sind als in unübertroffener Hassliebe vereintes Polizisten-Duo einfach die ideale Besetzung. Mit dem Auftakt der mittlerweile vierteiligen Filmreihe hob Regisseur Richard Donner das traditionelle Cop-Genre Ende der 80er Jahre auf ein ganz neues Level. Neben der knallharten Action, die alles was das Genre hergibt im Übermaß bietet, bilden vor allem die witzigen Dialoge und coolen Oneliner das Herzstück des Films. Gibson als selbstmordgefährdeter und wahnwitziger Jungspund, der den Verlust seiner Frau verarbeiten muss, und Glover als solider Familienvater, der eigentlich nur noch die Zeit bis zur Pensionierung absitzen will, ergänzen sich perfekt. Und so wird bei „Lethal Weapon“ nicht nur geballert, was das Zeug hält, sondern auch der komplexen Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren auf den Zahn gefühlt.
Platz 18: „Rambo“
(Ted Kotcheff, USA 1982)
Wer an das „Rambo“-Franchise denkt, hat vor allem den eiskalten, wortkargen und Testosteron getränkten Helden John Rambo vor Augen, der mit einem Maschinengewehr bestückt auf brutalste Weise ganze Armeen zerlegt. Dieses Bild mag zwar für die drei Sequels der Reihe zutreffen, jedoch hat Ted Kotcheffs packend inszeniertes und tiefsinniges Action-Drama „Rambo“ wahrlich kaum etwas damit zu tun. Hier begleitet der Zuschauer den vom Vietnamkrieg schwer gezeichneten, traumatisierten (Anti-)Helden John Rambo (Sylvester Stallone), der nach seiner Rückkehr in die USA lediglich seine alten Kameraden aufsuchen möchte. Ohne es zu beabsichtigen, gerät er dabei mit einem lokalen Sheriff (Brian Dennehy) aneinander, der Rambo kurze Zeit später einsperrt und misshandelt. An seine furchtbaren Erlebnisse in Vietnam erinnert, begibt sich Rambo in den Kampf gegen seine Heimat... Während die Figur John Rambo im späteren Verlauf der Filmgeschichte immer mehr zu einer für Gerechtigkeit sorgenden One-Man-Army umfunktioniert wurde, ist Kotcheffs Rambo eine zutiefst verletzte Seele, ein von seiner Heimat verratener Veteran, der unglücklicherweise in die Fänge der Justiz gerät, ohne dabei aber jemals die gewalttätige Konfrontation anzustreben. Während die Actionszenen freilich ungemein packend inszeniert sind und auch im Finale des Films einiges in Schutt und Asche gelegt wird, machen doch vor allem die Szenen des verletzten John Rambo den ersten Film der Reihe zu einem Meisterwerk. Hier verkommt die Gewalt nicht zum Selbstzweck wie in den ultrabrutalen Nachfolgewerken.
Platz 17: „Mad Max: Fury Road“
(George Miller, USA, Australien 2015)
Eine Fortsetzung, die fast ein Vierteljahrhundert in der Entwicklungshölle Hollywoods schmorte, inszeniert von einem fast 70-jährigen Regieveteranen – und doch einer der wildesten, frischesten und mitreißendsten Actionfilme des neuen Jahrtausends: Das ist „Mad Max: Fury Road“. Der spektakulär-apokalyptische 3D-Wüstentrip des Australiers George Miller versetzte nicht nur die versammelte Kritikerelite beim Festival in Cannes ins Staunen, sondern begeisterte auch Kinofans rund um die Welt und die Oscar-Academy, die ihn mit sechs Goldjungen auszeichnete. Tom Hardy hat die Nachfolge von Mel Gibson als Max Rockatansky angetreten, aber das Kommando hat ganz klar Charlize Therons furiose Freiheitskämpferin Furiosa, die mit einem panzerartigen 2.000-PS-Tanklaster und fünf Frauen an Bord in Richtung des Sehnsuchtsortes Greenplace brettert und einen beeindruckenden Dauer-Action-Reigen im Takt einer gitarrespielenden Kühlerfigur anführt.
Platz 16: „Indiana Jones und der Tempel des Todes“
(Steven Spielberg, USA 1984)
Zwar ist „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ nicht der beste Film der Reihe, aber trotzdem ist er als einziges Abenteuer des Archäologen mit Hut und Peitsche in dieser Liste platziert. Denn das Prunkstück von Steven Spielbergs spaßigem zweiten Indy-Abenteuer sind gerade die spektakulären Actionsequenzen, die den Zuschauer von einem waghalsigen Flugzeugabsturz über schneebedeckte Gipfel zu einer halsbrecherischen Lorenfahrt im Innersten des Todestempels führen, nur um dann mit einem grandiosen Showdown auf einer Hängebrücke mitten im indischen Busch noch einmal einen draufzusetzen. Dank dieser Szenen ist der „Tempel des Todes“ also zumindest in puncto Action den anderen Teilen überlegen. In atemberaubender Abfolge gibt es dazu all das, was die Augen eines echten Indy-Fans zum Leuchten bringt: aberwitzige Abenteuer und eine verdammt große Portion Humor, dazu als Dreingabe schauerliche Ekeleffekte und krabbelndes Ungeziefer ohne Ende. Der zweite ist dank einiger Horror- und Gruselmomente sicherlich der düsterste Teil der Reihe, vor allem gehört das Prequel aber auch zu den besten Actionfilmen aller Zeiten.