Wie die Zeitschrift Foreign Policy, die Einsicht in eine vertrauliche E-Mail erhalten hat, berichtet, konferierte der UN-Sicherheitsrat in dieser Woche zu einem besonders brisanten Thema: Erlaubt man den Machern der Polit-Erfolgsserie "House Of Cards" die Dreharbeiten in den eigenen heiligen Hallen? Das Ergebnis war ein Nein. Vetomacht Russland war dagegen. Auch China soll sich diesem "Nein" angeschlossen haben. China gehört wie Russland neben den USA, Großbritannien und Frankreich zu den fünf ständigen Sicherheitsrats-Mitgliedern mit Veto-Recht.
Für die Macher der Serie kommt die Absage eher überraschend. Sie hatten zugesichert nur nachts zu drehen, wenn der Sicherheitsrat ohnehin nicht tagt. Zudem wollten sie im August 2014, zur Haupturlaubszeit vieler UN-Botschafter ihre Filmaufnahmen vornehmen. Daher gingen sie von einer Zusage aus, zumal es in der Vergangenheit bereits mehrere Beispiele gab, in denen Foto- und Filmaufnahmen zugelassen wurde. Vor einigen Jahren durften zum Beispiel die Macher der französischen Satire "The French Minister" dort drehen.
Wie die Foreign Policy berichtet, wollten die zum anvisierten Drehzeitpunkt im August 2014 den Sicherheitsrat leitenden Briten eigentlich auch umgehend zustimmen und fragten bei den Kollegen per E-Mail an, ob es Einwände gebe. Kurz vor der Ende der Einspruchsfrist haben die Russen dem Dreh widersprochen. Die Räumlichkeiten des Sicherheitsrates müssten jederzeit und auch kurzfristig zur Verfügung stehen, so die Begründung. China verwies dagegen darauf, dass man verlange, erst das Drehbuch prüfen zu dürfen.
Wir dürfen gespannt bleiben, ob die "House Of Cards"-Macher nun ihre anvisierte Story anpassen oder einen alternativen Drehort finden. Im Mittelpunkt der Serie des Online-Streamingdienstes Netflix steht der skrupellose Politiker Frank Underwood (Kevin Spacey), der nun auf dem Höhepunkt der Macht angekommen ist. Im Februar 2015 soll die dritte Staffel voraussichtlich veröffentlicht werden. Nachfolgend ein Trailer zur zweiten Staffel der Serie: