James Franco ("Planet der Affen: Prevolution") ist dafür bekannt, gern unkonventionelle Wege zu beschreiten und auch ungewöhnliches Film-Material anzunehmen. Mit der Entscheidung für den Regieposten bei "The Disaster Artist: My Life Inside The Room" tut er dies erneut. Bei dem Drama handelt es sich um die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Tom Bissell und Greg Sestero, in dem die Autoren den Entstehungsprozess des Dramas "The Room" beschreiben, in dem Greg Sestero eine Hauptrolle spielt.
"The Room" entstand 2003 unter der Regie von Tommy Wiseau, der ebenfalls eine Hauptrolle darin übernahm. Der Film erhielt schlechte Kritiken und wurde nur in einer kleinen Zahl von Kinos gezeigt. Bei IMdB beträgt die aktuelle Durchschnittsbewertung des Films 3,4 von möglichen 10 Sternen. Allerdings mauserte sich "The Room" gerade ob seiner schlechten Qualität über die Jahre zu einem echten Kulttitel, dessen Aufführungen häufig große Happenings sind, bei denen die Zuschauer besonders bekannte Textpassagen laut mitsprechen oder Gegenstände umherwerfen. Zum Vergleich: Filme, deren Aufführungen sich ebenfalls zu regelrechten Events entwickelten, sind beispielsweise "Blues Brothers" und "The Rocky Horror Picture Show".
James Franco schrieb für Vice eine Kritik zum Roman und beschrieb diesen als eine Mischung aus vier Filmen: Nach seiner Meinung enthalte der Roman Elemente von "Boogie Nights", "The Master", "Sunset Boulevard" und "Der talentierte Mr. Ripley". Im Kern ginge es jedoch um zwei Dinge, schrieb Franco: Zum einen darum, sich durchzusetzen und es zu schaffen, und zum anderen die eigene künstlerische Botschaft zu verwirklichen. Franco schreibt: "Wir finden hier [im Roman] eine wunderbare Erzählung, die versucht, diese beiden Dinge in Los Angeles [Der Traumfabrik] wiederzugeben. Die kleinen Apartments, die Vorsprechen, schräge Methoden, sich selbst das Arbeiten zu ermöglichen. Wir haben hier eine extreme Variante der Entstehung eines Films vorliegen. Im Zentrum geht es um einen letztlich unerfahrenen Träumer [Tommy Wiseau], der eigentlich Hilfe bei der Umsetzung [des Films] bräuchte, diese jedoch ablehnt, weil er in der Vergangenheit oft negative Erfahrungen mit anderen Menschen machen musste. Dies führte dazu, dass er Unabhängigkeit als einzigen Weg erkennt, seine Ziele zu erreichen. Und dies gilt auch für diesen Film."
Neben James Franco werden auch Seth Rogen ("Zack and Miri Make A Porno") und Evan Goldberg ("Superbad") als Produzenten des Dramas tätig sein. Franco wird darüber hinaus vor der Kamera zu sehen sein. Ob er in die Rolle des damaligen Hauptdarstellers und Regisseurs Tommy Wiseau schlüpfen wird, ließ er vorerst offen. Wer seine Co-Darsteller sein werden und wann mit einem Drehbeginn zu rechnen ist, ist ebenfalls noch nicht bekannt. Damit ihr überhaupt einen Eindruck von dem Ursprungswerk erhaltet, schaut euch im Folgenden den wirklich schlechten Trailer zu "The Room" an: