Während einer Oxford-Union-Debatte meldete sich WikiLeaks-Gründer Julian Assange per Videolink aus Ecuador und sprach sich äußerst negativ über Regisseur Bill Condons "The Fifth Estate" aus. Als "massiven Propaganda-Angriff auf WikiLeaks und dessen Mitarbeiter" bezeichnete er den Film mit einem silberblonden Benedict Cumberbatch in der Hauptrolle, das berichtet zumindest The Guardian.
Angeblich soll Assange in Besitz einer Kopie des Drehbuchs gekommen sein, welches er während der Debatte aber niemals direkt zeigt. Assange erzählte der Oxford-Union, der Film würde innerhalb eines militärischen Gebäudes im Iran beginnen und deutlich Nuklear-Symbole zeigen. Dies würde unvermeidlich dazu führen, dem Land zu unterstellen an einer Atomwaffe zu bauen und damit hinter vorgehaltener Hand den Vorwurf diverser Kriegsabsichten schüren. "Aber was hat das mit uns zu tun?", stellte Assange die Frage in den Raum. "Es ist eine Lüge in einer Lüge."
In einem früheren Statement sagte Regisseur Bill Condon bereits, dass es Jahrzehnte dauern kann, bis wir die vollen Auswirkungen von WikiLeaks verstehen würden. Der Film sei nicht dazu gedacht und auch gar nicht in der Lage, ein abschließendes Urteil zu fällen. Vielmehr stehe die Komplexität und Herausforderung der Transparenz eines Zeitalters im Vordergrund, in dem es beinahe einen unbegrenzten Fluss an Informationen gäbe. Mit dem Film wolle man lediglich das Beleben und Ausleuchten, was WikiLeaks selbst in Gang gebracht und provoziert habe.
Die Dreharbeiten zu "The Fifth State" haben am 22. Januar begonnen und erst gestern wurde ein erstes Bild mit Cumberbatch und Daniel Brühl als sein Partner Daniel Domscheit-Berg veröffentlicht. Für das Drehbuch des Films zeigt sich Josh Singer verantwortlich. Es basiert unter anderem auf dem Buch von Domscheits "Inside Wikileaks: My Time with Julian Assange At The World's Most Dangerous Website".