Seit 1949 vergibt die amerikanische Drehbuchautoren-Gewerkschaft WGA (Writers Guild of America) den gleichnamigen Filmpreis. Nun wurden offiziell die Nominierungen für 2012 bekanntgegeben. Da für die WGA-Awards andere Regeln gelten als für die Oscars, sind einige der Favoriten nicht auf der Liste vertreten. "Django Unchained"-Regisseur Quentin Tarantino beispielsweise war nie Mitglied der Gewerkschaft und ist dementsprechend vom Auswahlprozess ausgeschlossen. Das Gleiche gilt auch in der Regel für nicht-amerikanische Produktionen. Weitere hier nicht wählbare Drehbücher, denen Aussichten auf eine Oscar-Nominierung eingeräumt werden, sind unter anderem "Beasts of the Southern Wild," "The Best Exotic Marigold Hotel,", "Les Misérables", "7 Psychos", "Liebe" und "Ziemlich beste Freunde". An deren Stelle rückten nun einige Kandidaten, die zum Teil bisher nicht so im Blickpunkt standen, wie Rian Johnson für "Looper", Stephen Chboskys "Vielleicht lieber morgen" und John Gatins für "Flight".
Trotz der ausgeschlossenen Filme werden uns viele Namen, welche es auf die Liste der WGA geschafft haben, wohl bei den Oscar-Nominierungen wiederbegegnen, allen voran darunter "Zero Dark Thirty", "Lincoln", "Argo" und "Silver Linings". Auch "Moonrise Kingdom" und "Life of Pi" haben gute Chancen, während Paul Thomas Andersons Kritiker-Liebling "The Master" bei Academy-Mitgliedern dem Vernehman nach nicht so hoch im Kurs steht. Die gute Nachricht der WGA-Berücksichtigung kommt für Anderson im Hinblick auf die Oscars allerdings etwas spät, denn wenige Stunden nach ihrer Bekanntgabe endete die Frist zur Stimmabgabe für die Oscar-Nominierungen, die am 10. Januar bekanntgegeben werden. Die WGA-Awards werden dann am 17. Februar, genau eine Woche vor der Oscar-Verleihung, vergeben.
Hier die Nominierten in der Übersicht:
Bestes Orignal-Drehbuch
- John Gatins - "Flight"
- Rian Johnson - "Looper"
- Paul Thomas Anderson - "The Master"
- Wes Anderson and Roman Coppola - "Moonrise Kingdom"
- Mark Boal - "Zero Dark Thirty"
Bestes adaptiertes Drehbuch
- Chris Terrio - "Argo"
- David Magee - "Life of Pi"
- Tony Kushner - "Lincoln"
- Stephen Chbosky - "Vielleicht lieber morgen"
- David O. Russell - "Silver Linings Playbook"
Bestes Drehbuch für eine Dokumentation
- Sarah Burns, David McMahon, Ken Burns - "The Central Park Five"
- Kirby Dick - "The Invisible War"
- Alex Gibney - "Mea Maxima Culpa: Silence In the House of God"
- Malik Bendejelloul - "Searching For Sugar Man"
- Brian Knappenberger - "We Are Legion: The Story of the Hacktivisits"
- Amy Berg & Billy McMillin - "West of Memphis"