Für sein Lebenswerk wird der italienische Regisseur Bernardo Bertolucci in diesem Jahr im Rahmen der 25. Verleihung des Europäischen Filmpreises ausgezeichnet. Mit seinem mehrdeutigen und offenen Erzählstil, der viel Raum für poetische und melodramatische Bilder lässt, inszeniert er seit 1962 Meisterwerke wie "Der letzte Tango in Paris" mit Marlon Brando, Maria Schneider und Jean-Pierre Léaud oder den neunfachen Oscargewinner "Der letzte Kaiser".
Bernardo Bertolucci begann seine Ausbildung bei einem anderen Großmeister seines Fachs. Als Regieassistent bei Pier Paolo Pasolini wirkte er an dessen Frühwerk "Accattone – Wer nie sein Brot mit Tränen aß" mit und erlernte die wichtigsten Grundlagen. Mit gerade mal 21 Jahren gab er mit "La Commare Secca" 1962 sein Regiedebüt. Seine erste Oscar-Nominierung folgte acht Jahre später für "Der große Irrtum". Damit betrat Bertolucci endgültig die internationale Bühne der Großproduktionen. Einen weiteren Höhepunkt setzte der Filmemacher mit "Der letzte Tango in Paris" sowie "Der letzte Kaiser". Letzterer gewann neun Oscars, drei BAFTA Awards, den französischen César, neun David-di-Donatello-Auszeichnungen und einen Sonderpreis der Jury beim ersten Europäischen Filmpreis 1988.
24 Jahre später wird er nun erneut beim Europäischen Filmpreis ausgezeichnet. Bernardo Bertolucci wird als Ehrengast an der Preisverleihung am 1. Dezember in Malta teilnehmen. Neben Bertolucci gibt es einen weiteren Spezial-Gast, der einen Sonderpreis erhält: Helen Mirren wird für ihre Leistungen in "Die Queen" und ihren Beitrag zum internationalen Kino mit dem Ehrenpreis "Europäischer Beitrag zum Weltkino 2012" ausgezeichnet.
Beim 25. Europäischen Filmpreis stehen insgesamt 47 Filme aus 31 europäischen Ländern zur Auswahl. Für den People’s Choice Award, den "Publikumspreis – Bester Film", habt auch ihr die Möglichkeit, eure Stimme abzugeben: Wählt hier den Gewinner des Publikumspreis 2012!
