Selbst Branchenkenner waren überrascht, als Michael J. Fox ("Zurück in die Zukunft") vor kurzem verkündete, dass er ein neues Serienprojekt plane, in dem er selbst die Hauptrolle zu übernehmen gedenkt. Der Grund für die Verblüffung war selbstverständlich, dass der Schauspieler sich aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung in Film und Fernsehen äußerst rar gemacht hat und im letzten Jahrzehnt bis auf vereinzelte Gastauftritte in Serien wie "Boston Legal" und "Good Wife" größtenteils aus dem Showgeschäft verschwunden war. Doch nun steht sein Comeback bevor, denn Fox hat gemeinsam mit Regisseur Will Gluck ("Einfach zu haben") und Drehbuchautor Sam Laybourne ("Cougar Town - 40 ist das neue 20") eine neue Comedyserie konzipiert, die von einem an Parkinson erkrankten Vater dreier Kinder handeln soll. Schauplatz ist New York, wo die Sitcom mit jeweils halbstündigen Folgen auch gedreht werden soll.
Nachdem Fox‘ Ankündigung publik wurde, gerieten die US-Networks in einen Bieterkrieg, um das Projekt für sich zu gewinnen. ABC bot beispielsweise den prestigeträchtigen Sendeplatz am Mittwochabend direkt im Anschluss an die immens erfolgreiche Comedy "Modern Family" an. Letztlich ist der Gewinner jedoch der Sender NBC, der bereits "Familienbande" - Fox' Serienerfolg in der 80er Jahren - ausgestrahlt hat. Der Sender verpflichtete sich bereits zur Bestellung und Ausstrahlung von 22 Episoden, obwohl noch nicht einmal eine Pilotfolge gedreht wurde. Des Weiteren versprach NBC-Chef Robert Greenblatt sowohl diverse kreative Zugeständnisse als auch erhebliche Werbe-Maßnahmen, wenn die noch namenlose Serie schon im Herbst 2013 auf Sendung geht.
NBC schnitt in den vergangenen Jahren, was die Einschaltquoten betrifft, im Vergleich zu den drei anderen großen US-Sendern ABC, CBS und Fox stets mäßig ab. Trotz Serien wie "30 Rock" und "Community", die von Kritikern gefeiert werden, verlor das Network immer wieder Zuschauer an die Konkurrenz und hatte seit der legendären Erfolgs-Comedy "Friends" keinen einschlagenden Hit mehr im Programm. Ob sich dies nun mit Michael J. Fox ändert, wird sich dann in etwa einem Jahr zeigen. Das Interesse von Publikum und Medien am Hauptdarsteller dürfte jedoch groß sein und der Parkinson-Aspekt, obgleich ungewöhnlich für eine Sitcom, scheint ein neues und unverbrauchtes Thema zu sein.
Michael J. Fox feierte in den 80er Jahren vor allem mit der Sitcom "Familienbande" und der "Zurück in die Zukunft"-Filmreihe große Erfolge. Ende der 90er Jahre folgte dann die ABC-Serie "Chaos City", die dem Darsteller drei Golden Globes und einen Emmy einbrachte. Seine bereits 1991 diagnostizierte Krankheit zwang ihn jedoch, seine Hauptrolle nach 103 Folgen aufzugeben. Im vergangenen Jahrzehnt engagierte sich der Schauspieler vor allem für seine "Michael J. Fox"-Stiftung, die Gelder für die Erforschung der Parkinson-Krankheit sammelt und trat im Jahr 2006 medienwirksam in einem Wahlwerbespot zugunsten der Demokratin Claire McCaskill auf, die für ein Senatoren-Amt kandidierte und sich zudem für die Stammzellenforschung aussprach.