Wenn der Donnergott einmal auf dem Thron sitzt, steht er so schnell nicht wieder auf. Kenneth Branaghs "Thor" verteidigt seinen ersten Platz in der zweiten Woche. Eingespielt hat das Fantasy-Abenteuer etwa 34,5 Millionen Dollar und liegt damit weit vor den Nächstplatzierten. Sein prozentualer Rückgang ist dabei mit minus 47 Prozent sogar geringer als bei den letzten beiden ähnlich verorteten Sommerblockbustern ("Iron Man 2" und "X-Men Origins: Wolverine"). Insgesamt hat der Streifen mit Chris Hemsworth und Tom Hiddleston als streitende Brüder Thor und Loki 119,3 Millionen Dollar am US-Box-Office eingespielt und wenn er "Iron Man" weiterhin nacheifert, könnte der Film die 200-Millionen-Dollar-Marke knacken. Weltweit liegt der Film bereits bei fast 318 Millionen Dollar.
Auch wenn sich "Jumping the Broom" aus der Top Fünf verabschiedet, verschwindet das Hochzeitsfieber nicht. Auf der Zwei herrscht nämlich "Brautalarm". Die Komödie von Paul Feig hat am ersten Wochenende 24,4 Millionen Dollar eingespielt und damit mehr eingebracht als ähnliche Produktionen an den Kinokassen. Für Produzent Judd Apatow ist es das größte Einspielergebnis seit "Die Stiefbrüder" in 2008. Für Universal Picture bestand durchaus ein Risiko, als sie den Film übernahmen, schließlich behandelt er das bekannte und immer wiederkehrende Hochzeitsthema und hat einen eher unbekannten Cast. Die Bedenken erweisen sich aber spätestens nach dem Erfolg als nichtig. Mit dem bescheidenen Budget von 32,5 Millionen Dollar kann die Komödie bereits jetzt einen unerwarteten Erfolg verbuchen.
"Fast & Furious Five" tritt noch einmal auf das Gaspedal. Am vergangenen Wochenende lief der rasante Actionblockbuster in 3793 Kinos, also 131 mehr als in der Woche davor. Doch das hat dem Film von Justin Lin nicht vor dem kleinen Abstieg auf Platz drei gerettet. Mit einem Einspielergebnis von 19,5 Millionen Dollar verliert die Fortsetzung mit Vin Diesel und Paul Walker fast 40 Prozent, was ihn bei einem gesamten Einspielergebnis von 168,7 Millionen Dollar nicht weiter stören dürfte, besonders da der fünfte Teil nun der erfolgreichste der gesamten "The Fast and the Furious"-Reihe ist.
Der 3D-Vampir-Actioner "Priest", der auf einem Manhwa des südkoreanischen Comic-Künstlers Min-Woo Hyung basiert, schafft es lediglich auf den enttäuschenden vierten Platz. Mit einem geschätzten Einspielergebnis von nur 14,5 Millionen Dollar liegt das Erreichen des Budgets von 60 Millionen in weiter Ferne. Die neueste Zusammenarbeit von Scott Charles Stewart und Paul Bettany kommt mit dem Ergebnis nicht an "Legion" heran und bleibt weit hinter Produktionen wie "Underworld" und "Resident Evil" zurück. Zum Publikum gehören laut Sony Pictures hauptsächlich Männer über 25 Jahre. Jüngere lassen sich offensichtlich eher von "Thor" und "Fast & Furious Five" in die Kinos ziehen.
Der Animationsspaß "Rio" hat es sich gemütlich gemacht und bildet schon zum zweiten Mal in Folge das Schlusslicht der Top Fünf. Eingespielt hat der 3D-Film acht Millionen Dollar (nur minus 5,9 Prozent) und insgesamt 124,9 Millionen. Damit löst er "Rango" als kommerziell-erfolgreichster Animationsfilm dieses Jahres ab. Die romantischen Komödien "Jumping the Broom" und "Fremd Fischen" mussten dem Konkurrenten "Brautalarm” Platz machen und büßen beide über 50 Prozent ein. Der Film von Salim Akil spielte nach der erfolgreichen, vergangenen Woche noch 7,3 und insgesamt 26 Millionen Dollar ein. Dicht gefolgt von Kate Hudson und Ginnifer Goodwin in "Fremd fischen” mit sieben am Wochenende und insgesamt 25,7 Millionen Dollar. "Wasser für die Elefanten" mit Christoph Waltz, Robert Pattinson und Reese Witherspoon sinkt mit 4,1 Millionen Dollar (insgesamt 48,4) um zwei Plätze auf den Achten. Tyler Perrys "Madea's Big Happy Family" macht es dem Drama nach und landet mit 2,2 Millionen Dollar (50,2) Einspielergebnis auf der Neun. Schlusslicht der Top Zehn ist nach diesem Wochenende das Sportdrama "Soul Surfer" von Sean McNamara (1,8; 39,2).
Will Ferrells Mischung aus Drama und Komödie "Everything Must Go" wurde nur in 218 Kinos gezeigt und spielte magere 285.000 Dollar ein. "Hesher" mit Joseph Gordon-Levitt und Natalie Portman schnitt trotz der bekannten Besetzung noch schlechter ab und wurde nur in 40 Kinos gespielt. Eingebracht hat das Drama von Spencer Susser lediglich 127.000 Dollar.