Die seit Jahren rückläufigen US-Einschaltquoten während des größten Festes der Filmbranche konnten auch 2011 nicht aufpoliert werden. Im Gegenteil. Die neueste Ausgabe verfolgten 37,6 Millionen US-Amerikaner – das bedeutet einen Rückgang von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr. Schlimmer: In der für die Werbeindustrie wichtigen Gruppe der 18- bis 49-Jährigen verlor das Event sogar zwölf Prozent zur vorherigen Veranstaltung, die von den Routiniers Steve Martin (65) und Alec Baldwin (52) moderiert wurde. Solch eine Art von beißender Ironie hätte der Höhepunkt-armen 83. Oscar-Verleihung gut zu Gesicht gestanden. Anne Hathaway (28) und James Franco (32) sollten gerade jüngere Zuschauer ansprechen. Dieser Ansatz ging nicht auf.
Von den US-Fernsehkritikern gab es einhellige Prügel für die neuen Gastgeber, die der Aufgabe nicht gewachsen waren. Es wurde zwar anerkannt, dass sie noch jung seien, aber der Mangel an Erfahrung und Ausstrahlung harsch kritisiert, den eine derartige Veranstaltung auszeichne. Dabei musste Franco die härteren Breitseiten einstecken, weil er die komplette Verleihung durch lethargisch wirkte.
ABC hat übrigens den Vertrag zur Live-Übertragung der Oscars gerade bis 2020 verlängert. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird die Moderation der Veranstaltung nicht erneut an das (un)dynamische Duo James Franco/Anne Hathaway gehen. Heiße Kandidaten sind Hugh Jackman, Billy Crystal, Steve Martin/Alec Baldwin oder vielleicht auch ein Kevin Spacey, der sich bei seiner Präsentation am Sonntag förmlich aufdrängte.
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