Anthony Hopkins ist fraglos einer der größten und renommiertesten Schauspieler seiner Generation. Zwei gewonnene Oscars als Bester Hauptdarsteller (für „Das Schweigen der Lämmer“ und „The Father“) und vier weitere Nominierungen sprechen da eine klare Sprache. Doch der 87-Jährige, dessen Karriere im Theater ihren Anfang nahm, hat nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass es lange gedauert hat, bis er sich mit seiner Rolle als Hollywood-Star anfreunden konnte. Bis in die mittleren 1970er-Jahre hinein war er von großen Zweifeln geplagt – und von seiner Alkoholabhängigkeit, die er bereits während seiner Zeit auf der Theaterbühne entwickelt hatte.
In einem Instagram-Post schrieb der Brite im Jahr 2018 (via BBC): „[...] Das ist es, was man im Theater macht, man trinkt. Aber es war auch sehr schwierig, mit mir zu arbeiten, weil ich meistens verkatert war.“ Wenn er getrunken habe, sei er „angewidert, kaputt und nicht vertrauenswürdig“ gewesen – bis er sich schließlich Hilfe suchte und das Trinken endgültig aufgab.
Doch auch danach hatten es manche seiner Co-Stars nicht leicht mit ihm, denn die Abstinenz machte ihm zunächst schwer zu schaffen. Das bekam vor allem Shirley MacLaine („Das Mädchen Irma la Douce“) zu spüren, die mit Hopkins für die Komödie „Jahreszeiten einer Ehe“ (1980) vor der Kamera stand. Diese dreht sich um zwei Eheleute, die versuchen, frischen Wind in ihre eingeschlafene Beziehung zu bringen, indem sie sich jeweils in eine Affäre stürzen.
Der Film fiel an den Kinokassen durch, bekam fast durchweg negative Kritiken – und Anthony Hopkins wurde sogar als Schlechtester Schauspieler für eine Goldene Himbeere nominiert (er „verlor“ allerdings gegen Sänger Neil Diamond). Zu allem Überfluss waren die Dreharbeiten keine Freude, denn die beiden Schauspiel-Größen waren sich spinnefeind.
Hopkins bezeichnete MacLaine später etwa als „die unausstehlichste Schauspielerin“, mit der er je zusammengearbeitet habe. Im Interview mit der New York Post auf diese Aussage angesprochen (und danach gefragt, ob sie trotzdem noch einmal mit ihm drehen würde), antwortete die Oscar-Preisträgerin („Zeit der Zärtlichkeit“) wie folgt: „Ich mochte ihn auch nicht, aber er war gerade trocken geworden und das war hart für ihn.“
MacLaine hat also bestätigt, dass es zu dieser Zeit ziemlich schwer war, mit Hopkins auszukommen – zugleich äußerte sie aber Verständnis für sein Verhalten. Ganz anders war es bei George Clooney und einem Star-Regisseur, für dessen Ausfälle am Set es keine Entschuldigung gab. Um wen es geht (und was zwischen den beiden vorgefallen ist), erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Ein miserabler Kerl, der dir das Leben zur Hölle macht": George Clooney will nie mehr mit Christian Bales Lieblingsregisseur arbeiten