Bereits 2014 erschien „Predestination“ in den USA, Anfang 2015 kam der Film nur auf DVD und nicht im Kino nach Deutschland. Vielleicht ist das ein Grund, warum die Adaption einer Kurzgeschichte des visionären Sci-Fi-Autors Robert A. Heinlein in Deutschland immer noch ein Geheimtipp ist. Dabei können wir sie euch unbedingt empfehlen.
Bei Amazon Prime Video könnt ihr den herausragenden Film sogar kostenlos schauen (allerdings mit Werbeunterbrechungen). Natürlich ist der Sci-Fi-Thriller dort ungekürzt.
"Predestination": Packende Science-Fiction
Ethan Hawke spielt einen durch die Zeit reisenden Agenten für eine mysteriöse Institution, die Anschläge quer durch die Geschichte verhindert. Doch ein Bombenattentäter ist ihm immer wieder erwischt, hat ihn beim letzten Aufeinandertreffen so brutal verstümmelt, dass er ein neues Aussehen benötigt. Im New York der 70er Jahre treffen wir den Agenten als Barkeeper wieder. Er scheint hier undercover zu sein - um den Attentäter dieses Mal wirklich zu stoppen? Dabei kommt er mit einem einsamen Trinker ins Gespräch: John (Sarah Snook) beginnt seine fesselnde Lebensgeschichte mit den Worten „Als ich ein Mädchen war...“
Robert A. Heinlein, der unter anderem für die Vorlage zu „Starship Troopers“ bekannt ist, schrieb die „Predestination“ zugrunde liegende Kurzgeschichte „All You Zombies“ an einem einzigen Tag – und das bereits im Sommer 1958. Doch trotzdem fühlt sich der Sci-Fi-Thriller der Brüder Michael und Peter Spierig („Daybreakers“) unglaublich aktuell an – ist aber vor allem sensationell fesselnd.
Spannung vor allem dank starker Figuren
Ein rasanter Einstieg macht klar, dass es hier auch Action geben wird, doch die größte Spannung entsteht aus der Beziehung der Figuren – vor allem natürlich zwischen Ethan Hawke als Barkeeper und der mittlerweile durch die Serie „Succession“ endlich mit der verdienten Aufmerksamkeit bedachten Sarah Snook. Das Gespräch, welches immer wieder durch Rückblenden in Johns früheres Leben als Jane unterbrochen wird, wirft laufend neue Fragen auf. Immer wieder versucht man selbst, das Rätsel zusammenzusetzen, immer wieder gibt es neue Twists und Möglichkeiten – und das bis in die Schlussminuten.
Doch „Predestination“ ist gerade keiner jener Thriller, die nur von ihrem finalen Twist leben. Es ist auch nicht nur der Weg dahin, sondern es vor allem die vielen Fragen, die einen über den Film hinaus und auch beim wiederholten Schauen mit Kenntnis der Schlusspointe fesseln, die diesen Film so herausragend machen. Dabei erweist es sich als genialer Schachzug, das Publikum nicht mit einer konsequent-logischen Auflösung zu entlassen, sondern das klassische Henne-Ei-Problem von Zeitreise-Geschichten in seiner vollen Widersprüchlichkeit bei den Hörnern zu packen.
In der FILMSTARTS-Kritik gibt es starke 4 Sterne. Der Autor dieser Zeilen wurde von „Predestination“ so nachhaltig beeindruckt und umgehauen, dass er sogar einen halben Stern mehr, also insgesamt 4,5 Sterne, vergibt.
Eine weitere Sci-Fi-Streamingempfehlung findet ihr im folgenden Artikel:
Heute Abend streamen: Dieser berauschend-schöne Sci-Fi-Geheimtipp ist ein Muss für "The Last Of Us"-FansDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.