Im Finale der ersten Staffel von „Squid Game“ wurde zwar bereits angeteasert, dass Hauptfigur Seong Gi-hun (Lee Jung-jae) nun den Drahtziehern hinter den tödlichen Spielen, die er durchlitten hat, an den Kragen will. Zuvor bekamen die Ereignisse der Season aber einen recht runden Abschluss spendiert. Bei Staffel 2 sieht die Sache nun etwas anders aus.
Schon im Vornherein gemeinsam mit einer finalen dritten Staffel entwickelt, endet die Season recht abrupt mitten im Geschehen, wenn auch mit einem wichtigen Einschnitt. Der blutige Aufstand, den Gi-hun gegen die Spielveranstalter angezettelt hat, ist gescheitert. Zwar konnten er und seine Mitstreiter so einige Wächter ausschalten, letztlich war man aber nicht nur zahlenmäßig und in Sachen Ausstattung unterlegen, sondern hatte auch einen Verräter in den eigenen Reihen.
Darum lässt der Frontman Gi-hun (vorerst) am Leben
Wie schon in Staffel 1 hat sich auch in Staffel 2 einer der Verantwortlichen des perfiden Kinderspiel-Wettkampfes heimlich unter die Spieler und Spielerinnen gemischt. Während Spielerfinder Oh Il-nam (O Yeong-su) damals aus Langeweile und Nostalgie vor seinem nahenden Tod mitmachte, hat sich der als Frontmann für die Durchführung der Spiele verantwortliche Hwang In-ho (Lee Byung-hun) diesmal wohl vor allem aus Faszination für Gi-hun eingeschleust.
In-ho hatte vor Jahren einst selbst ganz regulär an den Spielen teilgenommen und war nach deren traumatischem Verlauf schließlich überzeugt, dass es keine wirklich guten Menschen gibt. Deswegen hat er letztlich selbst eine so zentrale Rolle bei der Organisation des Turniers übernommen, um weitere Leute auf die Probe zu stellen bzw. Ausgestoßene der Gesellschaft loszuwerden.
Dass sich Gi-hun nun aber selbstlos dafür einsetzt, dass die Spiele beendet werden und immer wieder sein eigenes Leben aufs Spiel setzt, um anderen zu helfen, steht In-hos desillusionierter Weltsicht entgegen. Daher scheint er ernsthaft daran interessiert, wie weit Gi-hun mit seinem Vorhaben kommt, ohne dass er beim Überlebenskampf in amoralische Abgründe abgleitet.
Aus diesem Grund hat In-ho seine Undercover-Unterstützung für Gi-hun auch sehr weit getrieben und sogar den Tod von so einigen seiner Wächter in Kauf genommen (deren Leben ihm aber sowieso nicht viel bedeuten, wie er schon mehrfach demonstriert hat). Als Gi-hun und sein Freund Jung-bae (Lee Seo-hwan) dann aber dem Kontrollraum – und damit dem Herzen der ganzen Operation – gefährlich nahekommen, beschließt In-ho dem Ganzen ein Ende zu setzen und wieder als Frontmann in Erscheinung zu treten. Er zerschlägt den Aufstand, tötet Jung-bae vor Gi-huns Augen und lässt Letzteren in Gewahrsam nehmen.
Dass er ausgerechnet den Anstifter zur Rebellion am Leben lässt, dürfte dabei gleich zwei Gründe haben: Zum einen ist es für Gi-hun somit eine noch größere Qual, dass er miterleben muss, wie nicht nur Jung-bae, sondern auch einige andere durch den vom ihm angezettelten Feldzug ihr Leben gelassen haben. Auf der anderen Seite ist und bleibt In-ho von Gi-hun fasziniert und hat wohl noch Pläne mit ihm. Doch wie sehen diese genau aus und wie geht es von hier an nun weiter?
Teaser in Abspannszene: Gehen die tödlichen Spiele in "Squid Game" Staffel 3 weiter?
Wir sind uns ziemlich sicher: Trotz des unvorhergesehenen Tumults am Ende der zweiten „Squid Game“-Staffel werden die Spiele in Staffel 3 fortgeführt. Denn was wäre eine Season „Squid Game“ ohne die brutalen Kinderspiele, die die Serie auszeichnen? Außerdem wollen der Frontmann und sein Team, nun da sie wieder die Kontrolle haben, den aufwändigen Wettstreit nach drei von sechs Spielen wahrscheinlich nicht einfach abbrechen. Genug Spielwillige sind ja ohnehin nach wie vor vorhanden und jetzt wohl sogar noch klarer in der Überzahl, da es sich bei den größtenteils getöteten Aufständischen eigentlich ausschließlich um diejenigen gehandelt hat, die die Spiele vorzeitig beenden wollten.
Und tatsächlich deutet ein Mini-Teaser im Abspann von Staffel 2 bereits ein nächstes Spiel an, bei dem es sich um eine Abwandlung des Auftaktspiels Rotes Licht, grünes Licht handeln könnte. Zumindest sehen wir hier das daraus bekannte Robotermädchen Young-hee und ihr gegenüber offenbar ein männliches Puppenpendant, bevor eine Lichtanzeige auch hier von rot auf grün springt. Was es genau damit auf sich hat, bleibt abzuwarten.
Doch Serien-Macher Hwang Dong-hyuk verriet in einem Interview mit Entertainment Weekly bereits, dass wir es hier mit dem aufregendsten Spiel der dritten Season zu tun bekommen werden – und das die mysteriöse neue Puppe auf den Namen Cheol-su hört. Wie Young-hee ist auch Cheol-su einer gleichnamigen Figur aus koreanischen Schulbüchern nachempfunden.
In-ho ist indes jetzt wahrscheinlich erst recht erpicht darauf zu sehen, wie Gi-hun nach seinem herben Rückschlag nun weiter verfährt und ob er noch immer seinen ehrenhaften Prinzipien treu bleibt. Viel Potential dürfte er auch für die Wetten der VIPs sehen, falls diese wie in Staffel 1 auch diesmal wieder im weiteren Verlauf eine größere Rolle spielen werden. Denn jemand, der als Sieger der Spiele erneut bei diesen antritt und zudem noch so energisch gegen diese aufbegehrt, dürfte den Unterhaltungswert für die reichen Zuschauer und Zuschauerinnen noch einmal gehörig steigern.
Dabei wird es auch spannend sein zu sehen, wie Gi-hun reagiert, wenn er dahinterkommt, dass In-ho alias Spieler Nr. 1 in Wahrheit hinter der Maske des Frontmanns steckt. Denn am Ende von Staffel 2 hat Letzterer das seinem vermeintlichen Mitspieler gegenüber noch nicht enthüllt, sondern über Funk es viel mehr so erscheinen lassen, dass er getötet wurde. Die große Frage bei all dem wird sein: Hat Gi-hun nun überhaupt noch eine Chance, sein Ziel, den Spielen ein Ende zu bereiten, zu erreichen? Hier könnte seine letzte Hoffnung jetzt auf der Hilfe von außen ruhen.
Die letzte Hoffnung für Gi-hun
Eigentlich war es ja von Beginn an geplant, dass Polizist Hwang Jun-ho (Wi Ha-joon) mithilfe des Peilsenders in Gi-huns Zahn endlich die „Squid Game“-Insel ausfindig machen kann und mit seiner Einsatztruppe von außen eine Offensive startet. Da der Sender jedoch gefunden wurde, wurde dieser Plan schnell zerschlagen. Doch Jun-ho gibt nicht auf und könnte bald über eine neue Möglichkeit stolpern, die Insel doch noch aufzuspüren – und diese könnte dieselbe sein, die genau das bislang verhindert hat.
Denn wie sich am Ende von Staffel 2 herausgestellt hat, steckt der Schiffskapitän, der Jun-ho in den vergangenen Jahren augenscheinlich so geduldig bei seiner verzweifelten Suche nach der Insel unterstützt hat, mit den Veranstaltern der Spiele unter einer Decke. So sehen wir, wie er zunächst offenbar die für die Erkundung der Umgebung zuständige Drohne sabotiert und, als ihm dabei jemand auf die Schliche zu kommen droht, diesen über Bord wirft. So dürfte der Kapitän auch vorher schon insgeheim dafür gesorgt haben, dass Jun-ho in seinem Vorhaben bislang keinen Erfolg hatte.
Nachdem er nun aber jemanden aus dessen Team auf dem Gewissen hat und schon kurz davor war, geschnappt zu werden, ist es nun wohl nur eine Frage der Zeit, bis er auffliegt. Und damit hätte Jun-ho dann jemanden an der Angel, der in Wahrheit wahrscheinlich weiß, wo sich die besagte Insel befindet und aus dem er diese Information dann sicherlich mit allen Mitteln versucht herauszubekommen. Hat er damit Erfolg, könnte es tatsächlich noch zum Großangriff und einem bleihaltigen Showdown auf dem Eiland kommen. Dass es Jun-ho letztlich noch dorthin verschlägt, sollte allein schon deswegen gesetzt sein, weil uns die Serie noch eine Aussprache zwischen ihm und seinem Bruder, dem Frontmann, schuldig ist.
Dabei könnte es noch nützlich werden, dass die Spieler dank Transfrau Hyun-ju (Park Sung-hoon) noch im Besitz von zumindest einem Gewehr und jeder Menge Munition sind, womit man sich im Ernstfall zur Wehr setzen könnte. Und wer weiß: Vielleicht wird obendrein die Wächterin No-eul (Park Gyu-young) noch zu seiner unverhofften Verbündeten für Gi-huns Truppe, nachdem sie sich wegen des heimlichen Organhandels mit einigen Mit-Wächtern angelegt hat und diese nun auch den am Aufstand beteiligten Vater des kranken Mädchens auf dem Gewissen haben, mit dem sich No-eul in der Außenwelt ein wenig angefreundet hatte.
Bereitet "Squid Game" Staffel 3 bereits das US-Spin-off von David Fincher vor?
Da „Squid Game“ mit der dritten Staffel bereits enden wird, ist es jedenfalls sehr gut vorstellbar, dass Gi-hun und Co. tatsächlich dem koreanischen Arm der Spiele ein Ende bereiten werden. Ob sie damit aber wirklich die wahren Drahtzieher hinter der unmenschlichen Veranstaltung zur Strecke bringen, ist fraglich.
Vielmehr könnte am Ende angedeutet werden, dass das Ganze noch weitaus größer ist als gedacht und damit schon (mindestens) ein Spin-off in die Wege geleitet werden. Denn wie mittlerweile bekannt ist, soll niemand Geringeres als „Fight Club“- und „Sieben“-Macher David Fincher an genau so einem Ableger bereits arbeiten. Der soll nämlich kein bloßes Remake werden, sondern in derselben Welt wie die Original-Serie angesiedelt sein und wird damit wohl zeigen, dass es derartige Spiele etwa auch in den USA gibt.
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