Hach, Vampire. Diese körpersaftschlürfenden Nachtwandler hat immer schon ein erotischer Hauch umgeben, der auch bereits mehrfach auf der Leinwand widergespiegelt wurde. In einer extremen Ausformulierung beispielsweise in Park Chan-Wooks „Durst“ aus dem Jahre 2009, in dem sich der Leinwandvampirismus zwischen kaltem Schaudern und ergreifender Romantik bewegt und letztlich auf das lüsterne, fleischliche Verlangen jener unheilvollen Untoten heruntergebrochen wird.
Doch sexy Vampire sind natürlich keine Erfindung des koranischen Kinos, sondern seit jeher ein elementarer Bestandteil des Blutsauger-Mythos. Ein Film, der diese Idee bereits in den 80er-Jahren in eine launige Horror-Komödie umwandelte, war Tom Hollands „Die rabenschwarze Nacht – Fright Night“, in welchem Chris Sarandon als sexy Vampir in einer amerikanischen Kleinstadt sein Unwesen trieb.
Am heutigen 19. November 2024 läuft um 22 Uhr mit „Fright Night“ das Remake aus dem Jahr 2011 bei Tele 5 – und für Vampirfans besteht Einschaltpflicht. Denn für mich ist diese Neuauflage noch einmal ein ganzes Stück besser gelungen als das Original, was vor allem an einem herrlich anrüchig-diabolischem Colin Ferrell liegt, der hier als Vampir mit gewissen Bedürfnissen seine Opfer mit Leichtigkeit um den Finger wickelt.
Wer an diesem Datum schon verplant ist, kann alternativ auch auf die Wiederholung warten, die jedoch zu nachtschlafender Stunde ausgestrahlt wird: In der Nacht vom 20. auf den 21. November habt ihr um 2.20 Uhr noch einmal die Chance. Jederzeit und zudem auch in der englischen Sprachfassung könnt ihr den Film hingegen auf Disney+ streamen:
"Fright Night": Das ist die Handlung
Als in die Nachbarschaft ein neuer Mieter einzieht, gibt es für Ed (Christopher Mintz-Plasse) kein Zweifel: Jerry (Colin Farrell) ist ganz klar ein Vampir, denn nur so lässt sich das Verschwinden von mehr und mehr Mitschüler*innen erklären. Als Ed seinen ehemals besten Kumpel Charley (Anton Yelchin) mit dieser Theorie konfrontiert, ist dieser jedoch einzig und allein davon überzeugt, dass sein nerdiger Freund nicht mehr alle Latten am Zaun hat – schließlich gibt es keine Vampire.
Und auf einmal ist Ed plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. Ist an der verrückten Geschichte von seinem Freund vielleicht doch etwas dran? Schon bald begibt sich Charley selbst auf Spurensuche – und macht dabei eine grausige Entdeckung: Ed hatte Recht! Doch Jerry hat ebenfalls bemerkt, dass ihm jemand auf der Spur ist – und nun ist nicht mehr nur Charley in Gefahr, sondern auch seine Freundin Amy (Imogen Poots) und seiner Mutter (Toni Collette). Kann er dem Blutsauger das Handwerk legen, bevor es zu spät ist?
Ein spielfreudiger Cast
Nein, „Fright Night“ erfindet das Rad sicherlich nicht neu – aber dennoch macht die Horror-Komödie eine ganze Menge richtig. Größter Pluspunkt der Neuauflage dürfte dabei der wunderbar besetzte Cast sein. Neben dem leider viel zu früh verstorbenen Anton Yelchin („Star Trek“) wurden hier mit Imogen Poots („Green Room“), Toni Collette („Hereditary - Das Vermächtnis“), Christopher Mintz-Plasse („Superbad“), Dave Franco („Love Lies Bleeding“) und dem zehnten „Dr. Who“-Doktor David Tennant selbst kleinere Rollen großartig besetzt. Doch einer stiehlt ihnen allen die Show …
Denn Colin Farrell liefert hier als sexy Reißzahn-Nachbar im Muskel-Shirt eine diabolische Leistung ab, die es allein schon wert ist, dass ihr dem Film eine Chance gebt. Irgendwo zwischen verführerischer Bestie und unberechenbaren Raubtier umgarnt er seine Beute, nur um dann eiskalt und unerwartet brutal zuzuschlagen. Diese Momente sind dabei nicht nur wahnsinnig unterhaltsam, sondern jagen einem auch einen kalten Schauer über den Rücken.
Und genau dieser Schrecken in menschlicher Gestalt ist es auch, der für mich das Remake über das Original hebt, denn dieser hat sich als typischer 80er-Jahre-Teen-Horror selbst nie zu ernst genommen. Das hat ihn zwar zu einem jugendfreundlichen Gruselerlebnis gemacht - gleichzeitig fühlte er sich aber auch irgendwie zahnlos an. Und wenn ausgerechnet einem Vampirfilm der nötige Biss fehlt, dann ist das natürlich keine gute Sache. Das Remake hingegen schlägt ernstere – und auch blutigere Töne an – lockert diese mit gelungenen Gags immer wieder auf, ohne dabei jedoch die sinistre Grundstimmung zu zerstören.
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