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    Ein Virus trifft die Vermögenden: Der deutsche Trailer zum neuen Film vom "Der Schacht"-Regisseur ist da
    Dobrila Kontic
    Dobrila Kontic
    -Freie Autorin
    Zu Dobrilas Lieblingsfilmen gehört Düster-Melancholisches ("Donnie Darko") bis Dystopisches ("Children of Men"), aber schwarzhumorigen Komödien und Satiren kann sie auch viel abgewinnen.

    In „Rich Flu“ rafft eine rätselhafte Pandemie die Reichsten dahin, was Vermögen plötzlich gar nicht mehr so attraktiv macht – der Trailer verspricht eine launige Endzeit-Satire.

    Am 20. März 2020 nahm Netflix einen gesellschaftskritischen Horror-Thriller ins Programm, der unverhofft in eine damals besonders klaffende Kerbe schlagen sollte: Der Schacht“ des spanischen Regisseurs Galder Gaztelu-Urrutia setzte sich in einer grausamen Versuchsanordnung mit den Zumutungen der Klassengesellschaft auseinander.

    Obwohl dies stets ins parabelhaft-plumpe abzudriften drohte, konnte Gaztelu-Urrutias Film viele Kritiker und das Publikum überzeugen. Chefredakteur Christoph Petersen gab in unserer FILMSTARTS-Rezension „Der Schacht“ 3,5 von 5 Sternen und sah darin trotz eines schwachen dritten Aktes „eine perfekte Gore-Ethikstunde für alle, die in Rekordzeit den Glauben an die Gesellschaft, die Menschheit und den ganzen Rest verlieren wollen.“

    Nach dem unter Kritikern deutlich schlechter abschneidenden Sequel „Der Schacht 2“ meldet sich Galder Gaztelu-Urrutia mit einem neuen Film zurück, der sich wieder mit ungleichen Besitzverhältnissen auseinandersetzt: In „Rich Flu“ geht es um eine globale Pandemie, die die Super-Reichen dahinrafft.

    Die Obersten werden die Ersten sein

    „Ein Mann ist reich im Verhältnis zur Zahl der Dinge, auf die er verzichten kann“ – dieses vom US-Schriftsteller Henry David Thoreau stammende Zitat läutet den Trailer zu „Rich Flu“ ein, der uns kurz darauf zeigt, wie die Reichen ihr Geld auf einer Kunst-Auktion verprassen. Mit von der Partie ist dort Mary Elizabeth Winstead in der Rolle von Laura Palmer („Twin Peaks“ lässt grüßen) und erlebt am Ende dieses freudigen Abends einen Eklat mit: Ein hochdekorierter älterer Herr bricht plötzlich zuckend vor den versammelten Vermögenden zusammen.

    Bald schon erfahren Laura und die ganze Welt, dass dieser Mann sich nicht etwa am Kaviar verschluckt hat, sondern das erste Opfer einer rätselhaften Pandemie ist. Diese befällt zuallererst Milliardäre. Das erste auszumachende Symptom sind grell-weiße Zähne und offenbar kämpft sich das Virus systematisch von ganz oben nach weiter unten: erst die Milliardäre, dann die Millionäre, dann die Gutsituierten und so weiter und so fort…

    Laura, die erst seit kurzem der Elite angehört, erlebt mit, wie die Gesellschaft um sie herum zerfällt: Die Reichsten kämpfen darum, ihren Besitz loszuwerden. Doch in einer Welt, in der Vermögen das eigene Leben bedroht, will plötzlich niemand mehr reich sein.

    Zwischen Endzeit-Thriller und Satire

    Apokalyptisch und satirisch zugleich muten die Bilder aus „Rich Flu“ im zunehmenden Verlauf des Trailers an: Villen brennen, eine Megayacht wird in die Luft gesprengt und eine erschrockene Elite meint dem Virus mit dem Privatjet entkommen zu können. Spätestens wenn man die grotesk leuchtenden Zähne der Virus-Befallenen sieht, merkt man „Rich Flu“ einen Humor an, der ihn vom düsteren „Der Schacht“ unterscheidet.

    Doch es ist fraglich, ob „Rich Flu“ tatsächlich so einschlagen wird wie einst „Der Schacht“. Schließlich haben uns die vergangenen krisengebeutelten Jahren einen Schwall an „Eat the Rich“-Thriller und -Satiren beschert – man denke nur an „Saltburn“, „The Menu“ und „Triangle of Sadness“ zurück.

    Hinzu kommt, dass „Rich Flu“ ein bemerkenswertes Casting-wechsle-dich hinter sich hat: Anfang 2022 hieß es noch, dass Rosamund Pike, Daniel Brühl und Macaulay Culkin mitspielen würden, die dann alle der Reihe nach ausgestiegen sind. Der aktuelle Cast aus Mary Elizabeth Winstead, spätestens seit „Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt“ bekannt, Rafe Spall („The Ritual“) und „Sopranos“-Veteranin Lorraine Bracco kann sich dennoch sehen lassen – ebenso der Trailer.

    Und wer sich vom Rest überzeugen will, kann den Film ab 12. Dezember 2024 in den deutschen Kinos erleben. Wer sich jetzt schon nach apokalyptischen (filmischen) Szenarien sehnt, sollte hier reinschauen:

    In 3 Tagen erfahrt ihr, wie es ist, als Kind in der Zombie-Apokalypse aufzuwachsen: Deutscher Trailer zum Endzeit-Thriller "M - Mission Hoffnung"

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