Fangen wir doch zur Abwechslung mal mit dem Fazit an: Der schwarzhumorige Survival-Thriller „Ready Or Not“ ist spannend, brutal, manchmal ganz schön eklig, aber dafür eben auch oft diabolisch-lustig – und er ist ab heute im Angebot von Netflix verfügbar.
Trotz seiner blutigen Szenen hat die trockenhumorig-splattrige Versteckspiel-Variante sogar ungeschnitten eine FSK ab 16 Jahren erhalten – offenbar haben eben selbst die Jugendschützer*innen erkannt, dass das Regieduo Tyler Gillett und Matt Bettinelli-Olpin („Scream 5“, „Scream 6“) sein tödliches Gesellschaftsspiel mit einem gewaltigen Augenzwinkern inszeniert.
Alternativ gibt es den Film natürlich auch als physisches Medium u. a. bei Amazon:
Darum geht’s in "Ready Or Not"
Der aus einer wohlhabenden Unternehmer-Dynastie stammende Alex (Mark O’Brien) und seine Braut Grace (Samara Weaving) wollen sich auf dem feudalen elterlichen Anwesen das Jawort geben. Aber weil die Familie ausgerechnet mit Gesellschaftsspielen steinreich geworden ist, gehört es zur Tradition, am Abend vor der Hochzeit ein Spiel zu spielen – welches genau, das wird dabei vom Zufall ausgewählt. Alex ist jedenfalls nervöser als erwartet – und als die Wahl auf „Verstecken“ fällt, gerät er sogar regelrecht in Panik.
Denn die Regeln sind nicht die, die man vom letzten Kindergeburtstag kennt. Stattdessen gilt: Die Braut versteckt sich – und alle weiteren Familienmitglieder versuchen, sie vor dem nächsten Morgengrauen zu finden und zu töten…
Darum lohnt sich "Ready Or Not"
Die Idee mit der bizarren, brutalen Familientradition ist an sich schon mal nett und sie ist für viele ebenso amüsante wie abgründige satirische Spitzen gegen den Geldadel gut. Aber zwei andere Asse im Ärmel sind noch viel wichtiger für den Film: Zum einen liefern Tyler Gillett und Matt Bettinelli-Olpin mit ihrer gelungenen Inszenierung einen höllisch spannenden, elegant gefilmten Horror-Reißer mit 70er-Jahre-Touch – kein Wunder also, dass sie im Anschluss direkt mit der Regie für das Slasher-Sequel „Scream 5“ beauftragt wurden, als Nachfolger des verstorbenen Horror-Meisters Wes Craven.
Und zum anderen wächst die Australierin Samara Weaving („Snake Eyes: G.I. Joe Origins“) als wehrhafte Braut auf mitreißende Weise über sich hinaus, während sie diesen völlig verrückten Plot zugleich mit einer handfesten, pragmatischen Performance erdet. Das zunächst so ungleich scheinende Duell wirkt auch durch die starke Leistung der Hauptdarstellerin plötzlich gar nicht mehr so unfair – und so macht es einfach Laune, wie sie gegen diese Wahnsinnsfamilie zurückschlägt, wobei jeder neue Todesfall noch grotesker ausfällt als der vorherige...
Ein anderer Netflix-Neuzugang kam vor wenigen Tagen übrigens ganz schön überraschend:
Überraschung kurz nach Kinostart: 3-Stunden-Action-Blockbuster ab sofort auf Netflix streamenDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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