2018 erschien der Roman „Der Gesang der Flusskrebse“ von der US-amerikanischen Zoologin Delia Owens. Nachdem der Thriller im Sommer desselben Jahres in der populären Literatursendung von Hollywood-Schauspielerin Reese Witherspoon präsentiert worden war, avancierte er mit 4,5 Millionen verkauften Exemplaren zum erfolgreichsten Nicht-Kinderbuch des Jahres 2019 in den USA.
Es überrascht also nicht, dass es auch Witherspoons Firma Hello Sunshine war, die den Film mitproduzierte und ins Kino brachte. Die Oscar-Preisträgerin zeigte bereits mit Verfilmungen wie u.a. „Gone Girl“ und „Wild“ oder der Miniserie „Little Fires Everywhere“, dass sie und ihr Team es verstehen, Literatur von Frauen für die große und die kleine Leinwand zu adaptieren. Das gelang auch mit der Adaption „Der Gesang der Flusskrebse“, die im Sommer 2022 herauskam.
Hinter dem Film steckt aber noch mehr Frauenpower: Taylor Swift steuerte für den Film den von ihr geschriebenen Titelsong „Carolina“ bei. Im Dezember 2022 erhielt das Lied eine Nominierung für den Golden Globe, musste sich am Ende jedoch gegen „Naatu Naatu“ aus dem Film „RRR“ geschlagen geben. Seid ihr neugierig geworden? Dann findet ihr „Der Gesang der Flusskrebse“ noch bis zum 19. November 2024 im Streaming-Abo von Netflix.
Darum geht es in "Der Gesang der Flusskrebse"
Im Jahr 1969 wird der beliebte Quarterback Chase Andrews (Harris Dickinson) tot in den Sümpfen von North Carolina aufgefunden, und Kya Clark (Daisy Edgar-Jones), das zurückgezogene „Marschmädchen“, wird der Tat verdächtigt. Die Gründe dafür enthüllt sie dem Pflichtverteidiger Tom Milton in einer Rückblende: Kya, die in ihrer Kindheit von ihrer Familie verlassen wurde, lebt seit Jahren isoliert in den Sümpfen und hat nur wenige Kontakte zur Außenwelt, darunter den Gemischtwarenhändler Jumpin (Sterling Macer Jr.) und der Krabbenfischer Tate (Taylor John Smith), der ihr Lesen und Schreiben beibringt.
Nach einer gescheiterten Beziehung mit Tate beginnt Kya eine Affäre mit Chase, doch als sie von seiner Verlobung mit einer anderen Frau erfährt, endet die Beziehung dramatisch. Chase droht ihr, und Kya verteidigt sich und spricht davon, ihn umzubringen, sollte er sich ihr noch einmal nähern. Dieser Umstand belastet Kya vor Gericht – neben Spuren ihrer Wollmütze, die bei der Leiche von Chase gefunden wurden, und einem verschwundenen Muschel-Amulett, das Chase von Kya einst geschenkt bekam und sonst immer trug...
Bei den Kritikern Flop, bei den Zuschauern Top
Wenn man sich die Rezeption der Romanverfilmung anschaut, fällt ein ziemlicher Gegensatz auf: Laut der englischsprachigen Kritikensammelseite Rotten Tomatoes erhielt der Film (Stand 15. November 2024) bei 220 Rezensionen nur zu 35 Prozent positive Resonanz (von FILMSTARTS gab es aber immerhin gute 3,5 von 5 Sternen). Demgegenüber stehen mehr als 5.000 Bewertungen von Usern, die den Film zu 96 Prozent positiv bewerteten.
Auch ich würde „Der Gesang der Flusskrebse“ auf jeden Fall weiterempfehlen – unabhängig davon, ob Leute das Buch kennen oder nicht: Fans des Romans werden sich unter anderem an den großartigen Aufnahmen der Sumpflandschaft erfreuen, die im Buch umfangreich und detailverliebt beschrieben wird. Mit Daisy Edgar-Jones („Twisters“) wurde zudem die perfekte Besetzung für Kya gefunden: Die Chemie zwischen ihr und ihrem Co-Star Taylor John Smith stimmt einfach und man versteht sofort, warum sich diese beiden Figuren zueinander hingezogen fühlen.
Wer den Roman nicht kennt, kann sich hingegen auf einen atmosphärischen Thriller freuen, der in einer malerischen Naturkulisse spielt und ein überraschendes Ende liefert. Wer sich selbst ein Bild machen möchte, hat wie oben erwähnt noch bis zum 19. November 2024 Zeit, sich den Film auf Netflix anzuschauen.
Hier könnt ihr euch den Trailer in der englischsprachigen Originalversion anschauen:
*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.