Mit „Planet der Affen“, basierend auf dem gleichnamigen Roman des Schriftstellers Pierre Boulle, sollte Regisseur Franklin J. Schaffner („Papillon“) einen der größten und wichtigsten Klassiker des Sci-Fi-Genres abliefern. Die mit satirischen Tönen unterfütterte Mischung aus Abenteuer-Kino und clever-pessismistischer Zivilisationskritik, funktioniert auch nach mehr als 55 Jahren noch ganz vortrefflich.
2001 erschien mit „Planet der Affen“ dann ein kostspieliges Remake des legendären Originals. Auf dem Regiestuhl hat dafür „Wednesday“- und „Edward mit den Scherenhänden“-Macher Tim Burton Platz genommen. An Schaffners Meilenstein kommt das Remake zwar nicht heran, nicht zuletzt die wunderbare Maskenarbeit aber ist ein guter Grund, um sich den mit Mark Wahlberg („Departed - Unter Feinden“) in der Hauptrolle besetzten Sci-Fi-Actioner dennoch anzuschauen.
Aktuell könnt ihr den Film bei Disney+ streamen:
Darum geht's in "Planet der Affen"
Wir schreiben das Jahr 2029: Auf einer Weltraumstation trainieren Wissenschaftler Affen darauf, gefährliche Missionen im Weltraum als Piloten zu übernehmen. Als ein elektromagnetischer Sturm mysteriösen Ursprungs aufzieht, schickt Captain Leo Davidson (Mark Wahlberg) einen Schimpansen in einem Miniraumschiff auf Erkundungstour. Nachdem dieser in einem schwarzen Loch verschwindet, macht sich Davidson auf die Suche nach seinem tierischen Gefährten – und landet ebenfalls in dem Sturm.
Er wird daraufhin durch die Zeit geschleudert und macht eine Bruchlandung auf einem fernen Planeten im Jahre 2400. Hier scheint die Evolution eine andere Bahn eingeschlagen zu haben, denn hier sind die Menschen weniger weit entwickelt als auf der Erde. Stattdessen haben sprechende, hochintelligente und mit unnachgiebiger Härte vorgehende Affen das Sagen...
Tim Burtons 100-Millionen-Blockbuster
Anfang der 2000er-Jahre wurde Tim Burton noch als Hollywoods Paradiesvogel gefeiert und konnte eine Vita ohne Ausfälle vorweisen. Mit „Planet der Affen“ sollte sich dies allerdings ändern. Nachdem Regisseure wie Oliver Stone („Platoon“) oder James Cameron („Titanic“) abgesprungen waren, bekam Burton die Möglichkeit, seinen ersten Blockbuster in Szene zu setzen – doch von seiner extzentrisch-liebevollen Handschrift ist bei dem 100 Millionen US-Dollar veranschlagenden Sci-Fi-Abenteuer nur noch sehr wenig zu erkennen.
Während das Original aus dem Jahre 1968 die Mittel des Genre-Kinos noch auf sinnstiftende Art und Weise nutzte, um Themen wie Rassismus, Unterdrückung und blinden Gehorsam zu reflektieren, ist Tim Burtons „Planet der Affen“ ein pures Zerstreuungsprodukt, in dem die Action im Mittelpunkt steht. Das gerät in den Händen des Regisseurs, dessen Stärken eigentlich an ganz anderer Stelle liegen, entsprechend uninspiriert und austauschbar.
So muss man sagen, dass „Planet der Affen“ nicht im Ansatz mit der 1968er-Version mithalten kann, dafür aber etwa durch die ganz hervorragende Maskenarbeit punktet. Schauspieler*innen wie Tim Roth, Helena Bonham Carter, Michael Clarke Duncan und Paul Giamatti verschwinden vollends hinter ihren grandiosen Kostümen, die sich gleichwohl als Hommage an das klassische Hollywood-Handwerk verstehen. Wenn sich dieser Charme auf den ganzen Film hätte übertragen lassen, dann würde „Planet der Affen“ heute mit Sicherheit deutlich mehr Anerkennung zuteilwerden.
Falls ihr nach „Planet der Affen“ auf der Suche nach einem weiteren eskapistischen Abenteuer seid, dann könnte „Dragonheart“ genau die richtige Wahl sein. Warum sich das Fantasy-Abenteuer mit Dennis Quaid lohnt, erklärt euch FILMSTARTS-Autor Michael Gasch in seinem Streaming-Tipp:
Heute Abend streamen: Eines der schönsten Fantasy-Abenteuer überhaupt – vom "Fast & Furious"-MacherDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
*Bei diesem Link zu Disney+ handelt es sich um einen Affiliate-Link. Mit dem Abschluss eines Abos über diesen Link unterstützt ihr FILMSTARTS. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.