Sicher, die CGI-Technik hat enorme Fortschritte gemacht. Trotzdem sieht (und vor allem spürt!) man doch fast jedes Mal, dass Blockbuster-Spezialeffekte einfach fake sind. Und sei es nur, weil sie oft so „over the top“ daherkommen, dass es gar nicht mehr glaubhaft sein kann, was uns da vorgesetzt wird. Nicht nur ältere, auch immer mehr jüngere Kinofans wünschen sich deshalb wieder mehr Einsatz von handgemachten Effekten. Am Abend könnt ihr zwei Stephen-King-Adaptionen von 1984 beziehungsweise 1985 sehen, in denen es zum Beispiel noch echte Flammen gibt und keinen am PC hergestellten Kunstfeuersturm.
Am heutigen 27. Oktober 2024 läuft auf Tele 5 um 20.15 Uhr „Katzenauge“ und ab 22.00 Uhr dann „Der Feuerteufel“. Wiederholungen gibt es in der Nacht vom 28. auf den 29. um 0.35 Uhr beziehungsweise in der Nacht vom 29. auf den 30. um 3.20 Uhr. Achtung: „Katzenauge“ ist bei der ersten Ausstrahlung um fette sechs Minuten (!) gekürzt. Laut Schnittberichte wurden hauptsächlich Gewaltszenen, aber auch einige unflätige Worte, ein hochgereckter Mittelfinger und Ähnliches herausgeschnitten, um auf die für diese Sendezeit nötige „Ab 12“-Freigabe zu kommen. Die Wiederholung darf hingegen als originale FSK-16-Version laufen. „Der Feuerteufel“ kann bei beiden Terminen unversehrt gezeigt werden.
„Katzenauge“ ist mittlerweile als toll aufgemachte 4K-Blu-ray sowie auch als reguläre Blu-ray und DVD beziehungsweise kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben – alles natürlich „uncut“. „Feuerteufel“-Discs sind derzeit hingegen nur noch antiquarisch oder als Importe erhältlich. Ein Streaming-Angebot gibt es hier gar nicht – weder in einem der gängigen Abos noch als VoD.
King-Mania in den 1980ern
Ihr habt den Eindruck, dass aktuell alle paar Monate eine neue Stephen-King-Adaption ins Kino oder ins Streaming kommt? Dann irrt ihr euch nicht. Der Horrorpapst dürfte zu den meistverfilmten Autoren der Literaturgeschichte zählen.
Doch dieses Phänomen ist nicht neu. Denn seit Brian De Palma 1976 mit „Carrie“ den ersten auf einem King-Roman basierenden Streifen auf die Leinwände brachte und dieser zum globalen Hit mutierte, geht es Schlag auf Schlag. „Der Feuerteufel“ und „Katzenauge“ sind nur zwei der Werke aus der ersten Hochphase der „King-Mania“ in den 1980ern. In derselben Dekade kamen unter anderem auch noch „Shining“, „Dead Zone“, „Cujo“, „Christine“, „Kinder des Zorns“, „Running Man“ und „Friedhof der Kuscheltiere“ sowie das brillante Coming-of-Age-Abenteuer „Stand By Me“ in die Kinos.
Sind "Katzenauge" & "Der Feuerteufel" sehenswert?
Um es vorwegzunehmen: „Ja“ beziehungsweise „bedingt“. Der von „Die Frau in Rot“-Regisseur Lewis Teague inszenierte Episodenfilm „Katzenauge“ ist richtig gut. Was auch daran liegt, dass die drei in ihm enthaltenen Storys nicht wie bei manch anderen Verfilmungen von King-Kurzgeschichten wie etwa „Kinder des Zorns“ oder „Rhea M“ ewig lang ausgewalzt und künstlich gestreckt wurden. Hier wird angenehm gradlinig zum Punkt gekommen und in Sachen Schocks dann auch anständig abgeliefert.
Als Vorlagen dienten hier die Shortstorys „Quitters, Inc.“ und „Der Mauervorsprung“, die beide im Buch „Nachtschicht“ zu finden sind. „General“, die dritte der durch eine in allen drei Segmenten auftauchende Katze lose miteinander verbundenen Geschichten, ist vom Bestsellerautor exklusiv für den Film verfasst worden. Zum Kinostart in den USA überschlug sich die Presse regelrecht mit Lob und nannte „Katzenauge“ die beste King-Adaption seit „Carrie“.
Abgesehen von den Spezialeffekten kam „Der Feuerteufel“ bei der Kritik längst nicht so gut an. Zu Recht, denn Mark L. Lesters („Das Phantom-Kommando“) Regiearbeit enthält einiges an Leerlauf und entfernt sich streckenweise sehr weit vom gleichnamigen Roman.
Aufgrund der großartigen Flammen sowie der klasse aufspielenden George C. Scott („Patton“), Martin Sheen („The West Wing“) und der noch sehr jungen Drew Barrymore („E.T.“) könnt ihr trotzdem ein Auge riskieren. Besser als das maue Remake von 2022 ist der Film allemal.
Darum geht's in "Katzenauge" & "Der Feuerteufel"
„Katzenauge“: Ein streunender Kater erlebt innerhalb kürzester Zeit echte Abgründe menschlichen Verhaltens. So wird er in einer Spezialklinik schmerzhaft Zeuge davon, wie ein Arzt (Alan King) seinem verzweifelten Patienten (James Woods) mit wahrlich todsicherer Methode versucht, das Rauchen abzugewöhnen. Danach begegnet er einem Tennislehrer (Robert Hays), der von Gangstern dafür bestraft wird, dass er ein Verhältnis mit der Frau ihres Bosses (Kenneth McMillan) angefangen hat. Und schließlich geht es um ein kleines Mädchen (Barrymore), das von einem bösartigen Kobold (Daniel Rodgers) bedroht wird, der zwischen den Wänden ihres Hauses lebt.
„Der Feuerteufel“: Die achtjährige Charlie (Barrymore) besitzt eine erstaunliche Gabe: Sie kann mit bloßer Gedankenkraft ein flammendes Inferno auslösen. Ihr feuriges Talent bleibt jedoch nicht lange unentdeckt. Skrupellose Geheimagenten entführen die Kleine, um sie für Regierungszwecke einzusetzen. Charlies Vater (David Keith) gelingt es, sie zu befreien, denn auch er verfügt über besondere Kräfte. Doch die Verfolger lassen nicht locker und sind dem Duo schon bald wieder auf den Fersen …
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