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    George Clooney bedauert auch 22 Jahre später, dass dieser bildgewaltige Sci-Fi-Film im Kino gefloppt ist
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Mehr als 10 Jahre vor „Gravity“ war George Clooney in einem anderen Weltraum-Film zu sehen, der an den Kinokassen aber gnadenlos unterging. Der „Ocean's Eleven“-Star bedauert die negative Resonanz bis heute – hat aber eine Erklärung dafür.

    Vor etwas mehr als 10 Jahren kämpfte George Clooney in „Gravity“ an der Seite von Sandra Bullock ums Überleben – das Ergebnis war ein mit sieben Oscars ausgezeichneter Leinwand-Hit, der es auf den achten Platz der weltweiten Kino-Jahrescharts schaffte und nicht nur von uns hier bei FILMSTARTS.de als Meisterwerk gefeiert wurde.

    Doch der von Alfonso Cuarón inszenierte Survival-Thriller war nicht Clooneys erster Ausflug in die unendlichen Weiten des Weltalls: Bereits 2002 spielte er die Hauptrolle in „Solaris“, der nach dem 70er-Jahre-Klassiker von Andreï Tarkovsky zweiten Verfilmung des gleichnamigen Romans von Stanisław Lem – entstanden unter der Regie von Steven Soderbergh, mit dem Clooney zuvor schon „Out Of Sight“ und „Ocean's Eleven“ gedreht hatte.

    Während „Gravity“ auf spektakuläre Technik und Hochspannung setzte, ging Soderbergh mit „Solaris“ einen anderen Weg: Ähnlich wie schon das sowjetische Original ist der Film trotz eindrucksvoller Weltraum-Bilder eher ein psychologisches Kammerspiel, das weniger fremde Planeten und Galaxien erforscht als das Innenleben des von Clooney gespielten Protagonisten.

    Die Kritik reagierte mehrheitlich wohlwollend, an den Kinokassen zahlte sich das Wagnis allerdings nicht aus: Gerade einmal rund 30 Millionen US-Dollar konnte „Solaris“ weltweit am Box Office erwirtschaften – und das bei einem Budget von 47 Millionen!

    Clooney äußerte später sein Bedauern über das schlechte Abschneiden des Films, und er fand auch eine Erklärung dafür: die überhastete und irreführende Vermarktungsstrategie. So lobte der heute 63-Jährige zwar den Mut des Studios, den Film überhaupt produziert zu haben. Doch schlussendlich wusste niemand so recht, wie man „Solaris“ einem potenziellen Publikum nahebringen sollte. Da die Zeit zwischen Fertigstellung und Kinostart knapp bemessen war, entschied man sich kurzerhand dafür, den Film als actionlastigen Sci-Fi-Thriller zu verkaufen – inklusive einer Nacktszene von George Clooney.

    Dass sie es statt mit einem erotischen Weltraum-Reißer mit einer existenzialistischen Meditation über Schuld und Verlust zu tun bekamen, dürfte nicht wenige Zuschauer*innen frustriert haben – und so war das anvisierte Publikum enttäuscht, während die eigentliche Zielgruppe teils gar nicht erreicht wurde.

    George Clooney hält "Solaris"-Marketing für einen Fehler

    „Wir wussten, dass es ein polarisierender Film ist, der nicht als Blockbuster konzipiert war“, erklärt Clooney in einem Interview mit der BBC. „Das Problem ist, dass wir gezwungen waren, sehr schnell mit der Vermarktung zu beginnen. Wir waren nicht wirklich dazu in der Lage, ihn als den Film zu verkaufen, der er ist, sodass die Leute […] einen großen Actionfilm mit nackten Menschen erwartet haben.

    Das ist ein Problem, weil die Leute […] etwas ganz anderes sehen wollen und dann verärgert sind. Ich verstehe, warum das passiert ist. Es ist bedauerlich, weil es mich dazu zwingt, drei Tage lang Interviews geben zu müssen, bei denen jede Frage lautet: ‚Hast du trainiert?‘ Und ich glaube nicht, dass es in diesem Film darum geht. Es trivialisiert alles, was Steven in dem Film getan hat, und es trivialisiert alles, was ich in dem Film zu tun versucht habe.“

    Clooney ist zu Recht enttäuscht darüber, dass „Solaris“ durch fehlgeleitetes Marketing so schlecht aufgenommen wurde. Es darf allerdings bezweifelt werden, dass der Film zum Kassen-Hit geworden wäre, hätte das Studio von Vornherein mit offenen Karten gespielt. Das zeigt auch ein anderer außergewöhnlicher Sci-Fi-Film, der trotz Mega-Star Scarlett Johansson in der Hauptrolle kaum die Hälfte seiner Produktionskosten einspielen konnte. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Dieser einzigartige Science-Fiction-Film mit Scarlett Johansson ist viel zu unbekannt

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