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    Heute Abend streamen: Dieses legendäre Monster-Abenteuer ist ein Muss für Fans von "King Kong" und "Jurassic Park"
    Stefan Geisler
    Stefan Geisler
    -Redakteur
    Stefan liebt Monster-Kino! Mit Godzilla und King Ghidorah Tokyo in Schutt in Asche legen oder mit Kong das Empire State Building besteigen - Kaiju-Filme sind einfach ein gigantisches Vergnügen!

    Wer Abenteuerfilme und Monsterkino liebt, der sollte „Die verlorene Welt“ von 1925 unbedingt gesehen haben. Der Stummfilm bildet sogar die Vorlage für den Steven-Spielberg-Klassiker „Vergessene Welt: Jurassic Park“.

    Universal Pictures

    Menschen, Dinos, Sensation: „Die verlorene Welt“ aus dem Jahre 1925 hat all das und bietet noch so viel mehr. Damals beeindruckte der Film mit sensationellen Spezialeffekten. Längst ausgestorbene Kreaturen wurden durch die Stop-Motion-Magie wieder zum Leben erweckt. Heute lädt der Stummfilm zum Träumen ein und erzählt von einer einfachen Kino-Zeit, in der noch nicht Green-Screen-übersättigte Krawall-Blockbuster zu Tode gelangweilt haben. Wer sich auf diese klassische Abenteuerreise einlassen möchte, hat jetzt bei Amazon Prime Video die Gelegenheit dazu. Abonnent*innen können hier die kolorierte Fassung aktuell ohne Zusatzgebühr streamen:

    Wer Stummfilme lieber klassisch mit einfarbig gefärbten Szenen schaut, der findet den Film übrigens auch bei YouTube. Da der Film inzwischen bereits in die Public Domain übergegangen ist, kann er hier auch ganz legal genossen werden:

    Und darum geht es in "Die verlorene Welt"

    Ed Malone (Lloyd Hughes) ist verliebt. Doch sein Schwarm Gladys (Alma Bennett) will nur einen Mann heiraten, der bereits todesmutig der Gefahr ins Gesicht gelacht hat. Also beschließt der Redakteur für den London Record Journal, sich der Expedition von Professor Challenger (Wallace Beery) anzuschließen. Der exzentrische Kauz will beweisen, dass im Dschungel des Amazonas Dinosaurier die Jahrtausende überlebt haben – und dabei auch gleich noch den vermissten Forscher Maple White finden, der bei einer der vorangegangenen Forschungsreisen verschollen ist.

    Die Gruppe vervollständigen der Jäger Sir John Roxton (Lewis Stone), Maple Whites Tochter Paula (Bessie Love) und der schrullige Insektenforscher Summerlee (Arthur Hoyt). Nach einem beschwerlichen Trip gelangt die Truppe an jenen Ort, an welchen nach den Aufzeichnungen von Maple White Dinosaurier überlebt haben sollen. Und tatsächlich: Schon bald stoßen die Forscher*innen auf einige furchteinflößende Riesenechsen. Doch durch einen unglücklichen Zufall wird der Expedition der Rückweg zerstört. Kann Ed Malone der verlorenen Welt und ihren Gefahren entkommen?

    Ohne "Die verlorene Welt" kein King Kong

    Ich liebe klassisches Monster-Kino. Für mich gehört „King Kong und die weiße Frau“ aus dem Jahre 1933 zu den besten Filmen aller Zeiten – ein Leinwand-Juwel, das ich immer wieder neu genießen kann. Es ist einfach die pure Kino-Magie, wie schon vor inzwischen 90 Jahren gigantische Kreaturen auf der Leinwand zum Leben erweckt wurden.

    Umso mehr schätze ich Harry O. Hoyts außergwöhnlichen Abenteurfilm „Die verlorene Welt“, denn ohne diesen hätte es den Riesenaffen – und auch viele weitere Blockbuster – in seiner heutigen Form nicht gegeben. Der Cartoonzeichner und Stop-Motion-Pionier Willis O’Brien beispielsweise, der später auch King Kong Leben einhauchen sollte, lies schon die Riesenechsen in „Die verlorene Welt“ lebendig werden – und erprobte hier jene Elemente seiner Stop-Motion-Kunst, die „King Kong und die weiße Frau“ zu so einem eindrucksvollen und Jahrzehnte nachhallenden Spektakel machen sollte.

    King Kong und die weiße Frau
    King Kong und die weiße Frau
    Starttermin 1. Dezember 1933 | 1 Std. 40 Min.
    Von Ernest B. Schoedsack, Merian C. Cooper
    Mit Fay Wray, Robert Armstrong, Bruce Cabot
    Pressekritiken
    4,3
    User-Wertung
    4,1
    Filmstarts
    5,0
    Im Stream

    Dennoch merkt man hier sehr deutlich, dass die Technik in den absoluten Kinderschuhen steckt. Im Gegensatz zu King Kong, der unter der Leitung von O’Brien zu einer lebendigen Figur wurde (die Tricktechnik kann auch heute noch trotz seines hohen Alters beeindrucken), wirken die Saurier im Abenteuerklassiker aus dem Jahre 1925 ein ganzes Stück klobiger und stellenweise direkt komisch unbeholfen.

    Dennoch gibt es natürlich auch in „Die verlorene Welt“ eindrucksvolle Trick-Sequenzen. Star des fantasievollen Stop-Motion-Kabinetts ist dabei zweifelsohne der Allosaurus. Die Kreatur wird in den Händen von Willis O’Brien zu einer zerstörerischen Naturgewalt, die aus einer puren Lust heraus alles zerfleischt, was sich ihr in den Weg stellt – und dabei auch einfach mal einen Pterodaktylus aus der Luft fischt. Das Ganze wird auf Dauer zwar etwas repetitiv, denn der Allosaurus ist wirklich eine echte Kampfsau, die den Konflikt an jeder Ecke sucht. Nichtsdestotrotz gehören dessen brutale Auseinandersetzungen zu den tricktechnischen Highlights des Films.

    "Die verlorene Welt" und Steven Spielberg

    Besonders hervorzuheben ist der legendäre Schlussakt des Films. Ein verletzter Brontosaurus wird nach London geschifft und soll dort der wissenschaftlichen Gesellschaft als Beweis für die Existenz lebendiger Dinosaurier vorgeführt werden. Doch das Ungetüm bricht aus und sorgt in den Straßen der Metropole für Chaos. Na? Kommt euch das bekannt vor? Steven Spielberg hat der Fortsetzung zu seinem Blockbuster-Überhit „Jurassic Park“ nicht ohne Grund den Zusatz „Vergessene Welt“ (Original: „The Lost World: Jurassic Park“) verpasst.

    Auch in Steven Spielbergs Blockbuster sorgt ein Dino in der Stadt für Chaos Universal Pictures
    Auch in Steven Spielbergs Blockbuster sorgt ein Dino in der Stadt für Chaos

    Angelehnt an den Stummfilm-Klassiker lässt auch Meisterregisseur Spielberg eine Riesenechse durch die Straßen einer Millionenmetropole stapfen. Statt London wird aber dieses Mal San Diego terrorisiert – und auch der Dino ist ein ganzes Stück gefährlicher. Statt eines gemächlichen Bronto- sucht hier ein ausgewachsener Tyrannosaurus nach seinem Jungen und hinterlässt dabei eine Schneise der Zerstörung.

    Natürlich ist „Die verlorene Welt“ heute lang nicht mehr so eindrucksvoll wie vor knapp 100 Jahren. Und ja, es gibt aus heutiger Sicht einige schwierige Szenen in diesem Film (Stichwort: Blackface). Dennoch ist der Stummfilm ein beeindruckendes Werk seiner Zeit, dessen Echo auch im heutigen Blockbusterkino noch nachhallt. Allein schon deshalb sollten alle Liebhaber*innen des Fantastischen, jeder Fan überlebensgroßer Film-Monster und alle Freund*innen des modernen Popcorn-Kinos dieses imposante Relikt einer lange vergangenen Kino-Zeit unbedingt einmal gesehen haben.

    Schon 2025! "Jurassic World"-Nachfolger soll völlig neue Dino-Ära einläuten – und der Regisseur scheint bereits gefunden

    Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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