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    Bald weg von Amazon Prime Video: Ein absolutes Muss für alle Western-Fans – 160 bildgewaltige Minuten!
    Pascal Reis
    Pascal Reis
    -Redakteur
    Für Pascal zählt der Western zu den spannendsten Genres überhaupt, deswegen hat er auch schon mehr als 200 davon gesehen. Sein ewiger Liebling: "Leichen pflastern seinen Weg".

    Auch wenn Quentin Tarantinos „The Hateful 8“, der in Kürze aus dem Prime-Video-Abo verschwindet, nicht die Lobeshymnen eines „Django Unchained“ für sich verbuchen konnte, ist das überlange Kammerspiel ein wahres Geschenk für jeden Western-Fan.

    Während in „Django Unchained“ noch mit einem sehr postmodernen Blick auf das Western-Genre gelenkt und von Pointe zu Pointe gedacht wurde, kommt „The Hateful 8“ weitaus entschleunigter und – im besten Sinne – herausfordernder daher. Quentin Tarantinos famoser Schnee-Western steht noch bis einschließlich 12. Oktober bei Amazon Prime Video zur Verfügung.

    Darum geht es in "The Hateful 8"

    Irgendwo im verschneiten Wyoming, einige Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges: Eine Postkutsche bahnt sich ihren Weg zum Städtchen Red Rock. An Bord sind der grimmige Kopfgeldjäger John Ruth (Kurt Russell), seine Gefangene Daisy Domergue (Jennifer Jason Leigh) und zwei auf dem Weg zugestiegene Männer: der Ex-Soldat Marquis Warren (Samuel L. Jackson) sowie Chris Mannix (Walton Goggins), der angeblich der Sheriff von Red Rock ist.

    Aufgrund eines heftigen Schneesturms ist die Gruppe jedoch gezwungen, in einer einsamen Hütte Zuflucht zu suchen. Dort verstecken sich bereits Bob (Demian Bichir), der auch „Marc, der Mexikaner“ genannt wird, der undurchsichtige Oswaldo Mobray (Tim Roth), der Cowboy Joe Gage (Michael Madsen) und der alte Südstaaten-General Sanford Smithers (Bruce Dern) vor dem Wetter. Schnell nehmen die Spannungen in der Gruppe zu – und bald müssen alle um ihr Leben fürchten...

    Außergewöhnlich und kompromisslos

    Alle, die „Inglorious Basterds“ gesehen haben, können sich bestimmt noch bestens an die Eröffnung erinnern, in der Hans Landa (Christoph Waltz) einem französischen Milchbauern auf den Zahn fühlt, um herauszufinden, ob dieser Juden in seinem Haus versteckt hält. „The Hateful 8“ kann man blendend mit dieser grandiosen Szene vergleichen – nur eben auf eine Laufzeit von beinahe drei Stunden gestreckt.

    Im Zentrum stehen hier – wie bei jedem Quentin-Tarantino-Film – die Dialoge. Doch nie zuvor hat der Kultregisseur mit der markanten Kinnpartie Dialogsequenzen derart ausladend zelebriert, wie er es in „The Hateful 8“ tut – bis es schließlich zu den obligatorischen Gewalteruptionen kommt, die das Finale in ein echtes Blutbad verwandeln, wie wir es von Tarantino eben gewohnt sind.

    In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik, die „The Hateful 8“ mit 4 von 5 Sternen krönt, kommt Autor Björn Becher zu folgendem Fazit: „Mit dem aus zwei sehr unterschiedlichen Hälften bestehenden Western beweist Quentin Tarantino einmal mehr, warum er zu den außergewöhnlichsten und kompromisslosesten Filmemachern unserer Zeit gehört – wobei er es seinem Publikum allerdings auch nicht ganz leicht macht.“

    Wer Geduld mitbringt, wird belohnt

    Ja, man muss durchaus Geduld mitbringen, um die Klasse von „The Hateful 8“ vollends wirken zu lassen, doch allein die grandiosen Bilder von Kameramann Robert Richardson und der Score von DER Western-Komponisten-Legenden schlechthin, Ennio Morricone, lassen Western-Liebhaber*innen das Herz höherschlagen. Spannend ist „The Hateful 8“ aber vor allem, weil hier eine Entwicklung Tarantinos sehr deutlich gemacht wird.

    „The Hateful 8 ist der bisher politischste Film eines Regisseurs, dem seine Gegner gerne vorwerfen, dass er sich nur für seine Kinowelten interessiert und reale Probleme verharmlost“, heißt es in der Kritik. Noch nie hat sich Tarantino so erwachsen und differenziert mit ungleichen Machtverhältnissen der Geschlechter, Gewalt durch Autoritäten und der Unterdrückung von Minderheiten beschäftigt – und das alles vor einer brodelnden Post-Bürgerkriegs-Kulisse.

    Die Spannungsschrauben zieht „The Hateful 8“ dann an, wenn der Whodunit-Plot immer stärker verdichtet wird und nicht nur eine der besten Rückblenden überhaupt eingebaut, sondern auch die extreme Brutalität schonungslos entfesselt wird. Hier zeigt sich auch der Cast in absoluter Topform, was im Zuge der saftigen Gewaltexzesse noch einmal unterstreicht, dass Tarantino einfach ein hervorragender Schauspielführer ist.

    Quentin Tarantino ist extrem begeistert von einem bildgewaltigen Meisterwerk aus dem 2000er-Jahren. Um welchen Film es sich handelt, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:

    "Definitiv einer der besten Filme der 2000er": Quentin Tarantino ist extrem beeindruckt von diesem bildgewaltigen Meisterwerk

    Dies ist eine Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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