Nachdem gerade erst „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“ auf Netflix startete, in dem der aufsehenerregende Fall zweier Brüder aufgerollt wird, die im Jahr 1989 ihre Eltern erschossen haben, hagelte es prompt Kritik von einem der Mörder selbst. Erik Menendez, der mit seinem Bruder bis heute in einem kalifornischen Gefängnis sitzt, äußerte seine Missbilligung in einem offiziellen Statement zu „Monster“, das er von seiner Frau in den sozialen Medien verbreiten ließ. In diesem sprach er von „schrecklichen Lügen“ und störte sich vor allem daran, wie sein Bruder Lyle dargestellt wird und wie mit dem Thema sexueller Missbrauch umgegangen wird.
Serien-Co-Schöpfer Ryan Murphy zeigte sich zuletzt etwas verwundert über diese Kritik, da Erik Menendez diese Äußerungen abgegeben hat, ohne die Serie jemals gesehen zu haben. Es wird davon ausgegangen, dass er von deren konkretem Inhalt lediglich aus zweiter Hand von seiner Frau Tammi Menendez erfahren hat. Denn es ist, wenn wir mal ehrlich sind, nicht sehr wahrscheinlich, dass Menendez im Gefängnis Zugang zu Netflix hat. Nun nahmen auch die Stars der Serie Stellung zu der Kritik der Familie Menendez.
Das sind die Reaktion des "Monster"-Casts
Nathan Lane, der in „Monster“ den Journalisten Dominick Dunne spielt, zeigte sich nun gegenüber Variety ähnlich wie Murphy skeptisch über die Reaktion von Erik Menendez: „Er kritisiert und verurteilt [die Serie], ohne sie jemals gesehen zu haben, also muss man das mit Vorsicht genießen. Offensichtlich wird sein Leben in einer Netflix-Miniserie auf diese Weise dargestellt ... er war nicht einer der Produzenten, also ist vielleicht nicht alles schmeichelhaft. Aber ich würde sagen, du solltest es dir ansehen, bevor du dich nochmal dazu äußerst“.
Auch Javier Bardem, der in „Monster“ Eriks und Lyles Vater spielt, sprach mit Variety über die von Menendez geäußerte Kritik. Obwohl Bardem betont, dass er das komplette Statement noch nicht gelesen hat, erklärte er die Reaktion für verständlich: „Natürlich ist es absolut normal, logisch und legitim zu sagen, was man über sein eigenes Leben denkt, wenn man in einer Serie ist. Ich unterstütze das“.
Cooper Koch, der in der Mini-Serie Erik Menendez verkörpert, zeigte sich gegenüber Variety sogar sehr verständnisvoll: „[Eriks Reaktion] hat mich auf jeden Fall betroffen gemacht“, sagte er. „Ich kann mich in ihn hineinversetzen. Ich verstehe, wie schwierig es ist, wenn der schlimmste Teil deines Lebens für Millionen von Menschen im Fernsehen gezeigt wird. Es ist so entblößend“.
In einer Dokumentation haben die Menendez-Brüder schon bald die Gelegenheit, ihre Sicht der Ereignisse noch einmal genauer zu schildern. Mehr dazu erfahrt ihr in folgendem Artikel:
Nach "Monster": Auf Netflix gibt es schon in 2 Wochen Nachschub zu Lyle und Erik Menendez