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    Dieser viel zu unbekannte Kriegsfilm von Steven Spielberg hat Christian Bale fast dazu gebracht, seine Karriere zu beenden
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Christian Bale ist Oscar-Gewinner und „Batman“-Star, doch angefangen hat er in den 80er Jahren als Kinderdarsteller. Vor allem die Erfahrung, in einem Weltkriegsfilm von Steven Spielberg mitzuspielen, hat ihn an seiner Berufswahl zweifeln lassen.

    Als mordender Yuppie Patrick Bateman in „American Psycho“ (2000) erlangte der spätere Batman-Star Christian Bale schlagartig Berühmtheit. Doch seine Schauspiel-Karriere begann viel früher: Bereits in den 80er Jahren war Bale als Kinderdarsteller in verschiedenen TV-Produktionen sowie der Astrid-Lindgren-Verfilmung „Mio, mein Mio“ zu sehen, bevor er 1987 – im Alter von 13 Jahren – zum ersten Mal eine Hauptrolle spielte. Und zwar direkt in einem Film von Regie-Legende Steven Spielberg!

    Spielberg war dank Blockbustern wie „Der weiße Hai“, „E.T. – Der Außerirdische“ und bis dahin zwei „Indiana Jones“-Filmen längst der vielleicht berühmteste lebende Filmemacher des Planeten, doch hatte er den Ruf, vor allem ein Händchen für Unterhaltungskino zu haben. Mitte der 80er Jahre wollte der „Jurassic Park“-Schöpfer der Welt das Gegenteil beweisen – und widmete sich mit „Die Farbe Lila“ seinem ersten Historienstoff.

    Statt im Anschluss auf Nummer sicher zu gehen, schob er 1987 direkt den nächsten Geschichtsfilm nach: „Das Reich der Sonne, eine Adaption des gleichnamigen Romans von J. G. Ballard, die vor dem Hintergrund des japanischen Einmarsches in Shanghai während des Zweiten Weltkrieges angesiedelt ist. Der 11-jährige Jim (Bale), der im sogenannten britischen Viertel bis dahin ein Leben in Wohlstand genoss, wird unvermittelt von seinen Eltern getrennt – Startpunkt für eine regelrechte Odyssee, die ihn unter anderem in ein japanisches Internierungslager führt...

    Gemessen an anderen Spielberg-Filmen (und seinem für damalige Verhältnisse üppigen Budget von 25 Millionen Dollar) war „Das Reich der Sonne“ ein Flop, und auch mehr als 35 Jahre später zählt er zu den weniger bekannten Werken des Regie-Meisters – obwohl er nach Meinung des Autors dieser Zeilen unbedingt sehenswert ist: ein bildgewaltiger Monumentalfilm, der das kindliche Staunen, von dem viele von Spielbergs Genre-Arbeiten durchzogen sind, auf faszinierende und durchaus ambivalente Art und Weise mit den Grauen des Krieges zusammenbringt – mit einer Hauptfigur, die trotz ihres jungen Alters nicht zum ungebrochenen Sympathieträger taugt.

    Bale war damals noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, bekam für seine Leistung aber reichlich Kritiker-Lob und einen National Board Of Review Award als „bester jugendlicher Schauspieler“. Trotzdem dachte der spätere Oscar-Gewinner („The Fighter“) im Anschluss ernsthaft darüber nach, seine Karriere an den Nagel zu hängen – denn der plötzliche Hollywood-Ruhm griff stark in sein Privatleben ein, sodass eine normale Entwicklung als Teenager kaum noch möglich war.

    Christian Bale findet, dass Kinder nicht schauspielern sollten

    „Ich finde es nicht gut, wenn Kinder in einem so jungen Alter einen Beruf ergreifen, der für Erwachsene bestimmt ist“, so Bale im Interview mit The Talks. „Es spielt keine Rolle, wie sehr man es als Vergnügen ansieht, denn am Ende hat man eine Verantwortung, die man in diesem Alter eigentlich nicht haben sollte. Diese Erfahrung brachte mich zu der Überzeugung, dass ich kein Schauspieler werden wollte. Erst ein paar Jahre später habe ich mich wieder ganz darauf besonnen. Ich habe hier und da ein paar kleine Rollen gespielt, aber mein Herz war lange Zeit nicht mehr wirklich dabei.“ Dennoch habe er mit Spielberg nur positive Erfahrungen gesammelt, stellt der 50-Jährige klar.

    Mit Sicherheit hat Bale in dieser Hinsicht einen Punkt: Die Liste der Kinder-Stars, die nach dem Verblassen ihres Ruhms etwa mit Depressionen oder Drogenabhängigkeit zu kämpfen hatten, ist lang. Doch zum Glück vieler Fans hat sich der Schauspieler umentschieden: Heute ist Bale einer der größten Namen der Branche – und für seine Method-Acting-Methoden berühmt-berüchtigt.

    Wenn ihr wissen wollt, warum er mit seiner „The Dark Knight“-Performance unzufrieden ist, dann lest auch den folgenden Artikel:

    "Er hat alle meine Pläne ruiniert": Christian Bale ist unzufrieden mit seiner Batman-Performance – und Heath Ledger ist Schuld daran

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.

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