„Serpico“ ist nicht nur ein wahnsinnig spannender Thriller. Der Film von 1973, mit einem begeisternden, mit vollem Einsatz spielenden Al Pacino („Der Pate 1-3“) in der Hauptrolle ist auch ein inspirierendes Biopic. Denn die Geschichte ist, so unglaublich sie streckenweise anmuten mag, tatsächlich passiert.
Der MDR zeigt „Serpico“ am heutigen 21. September 2024 um 23.05 Uhr. Sollte euch der Termin zu spät sein, ist das unbedingt sehenswerte Kino-Meisterwerk auch als (4K/UltraHD-)Blu-ray, DVD und kostenpflichtiges Video-on-Demand zu haben:
Falls ihr Amazon-Prime-Kund*in sein solltet, könnt ihr den Titel dort übrigens auch ohne Aufpreis streamen*. Dazu müsst ihr euch lediglich für den siebentägigen Gratistest des auch sonst lohnenswerten Arthaus+-Channels anmelden. Sofern ihr nicht wieder stornieren wollt, werden nach dem Probezeitraum dann 3,99 Euro im Monat fällig.
Neben Pacino, der für seinen Auftritt mit einer Oscarnominierung bedacht wurde, standen noch einige andere, bis heute bekannte Stars vor der Kamera. Viele von euch dürften etwa John Randolph in Filmen wie „Die Ehre der Prizzis“ oder dem 1976er „King Kong“ und Tony Roberts in zahlreichen Woody-Allen-Werken wie „Der Statdneurotiker“ oder „Hannah und ihre Schwestern“ gesehen haben. Außerdem noch dabei: M. Emmet Walsh aus unter anderem „Blade Runner“, Jack Kehoe („Die Unbestechlichen“) sowie Judd Hirsch („Die Fabelmans“) und Oscargewinner F. Murray Abraham („Amadeus“).
"Serpico": Das ist die Story
1971 in New York City: Die Nachricht, dass Frank Serpico (Pacino) mit einem Kopfschuss niedergestreckt wurde, verbreitet sich wie ein Lauffeuer in der Stadt. Im Krankenhaus wird der schwerverletzt um sein Leben kämpfende Mann fortan rund um die Uhr von Cops bewacht. Währenddessen stellt Polizeichef Green (Randolph) seinen Leuten die Frage, ob es sich bei dem Täter um einen Verbrecher oder jemanden aus den eigenen Reihen gehandelt haben könnte.
Doch wer ist dieser Frank Serpico überhaupt? Mit langen Haaren und struppigem Bart sieht er aus wie ein Hippie oder gar wie ein Drogendealer. Dabei ist er Polizist. Allerdings handelt es sich bei ihm um ein besonders seltenes Exemplar seiner Gattung, denn Serpico ist unbestechlich. Diese Eigenschaft macht ihn zur Zielscheibe für die Unterwelt, aber auch für zahlreiche mit dieser lukrativ kooperierende Kollegen. Hat er es sich doch offenbar zur Aufgabe gemacht, das korrupte System in aller Öffentlichkeit zu entlarven …
Meisterhaft inszeniert
Der Film basiert auf dem Tatsachenroman „Serpico: The Classic Story Of The Cop Who Couldn't Be Bought“ von Autor Peter Maas. Dieser erzählt die Lebensgeschichte des realen Frank Serpico, der schon als Kind davon geträumt hatte, Cop in seiner geliebten Heimatstadt New York zu werden. Als er es als junger Mann dann schaffte, kam es zur großen Ernüchterung. Musste er doch feststellen, wie korrupt seine neuen Kollegen waren. Und nicht nur ein paar von ihnen, sondern so gut wie alle.
Jahrelang machte er Meldungen über von ihm beobachteten Annahmen von Bestechungsgeldern, Einschüchterungen unschuldiger Bürger und andere von Kollegen begangene Straftaten. Diese wurden von seinen Vorgesetzten allerdings durchweg ignoriert, während man ihn psychisch wie physisch unter Druck setzte, sich endlich den Gepflogenheiten anzupassen. Schließlich sah er keine andere Möglichkeit mehr, als sich an die Presse zu wenden. Ein Leitartikel in der New York Times führte schließlich zu einer großangelegten, offiziellen Untersuchung, bei der Serpico als Zeuge aussagen sollte. Doch dann bekam er im Rahmen einer Ermittlung eine Pistolenkugel mitten ins Gesicht…
Unsere FILMSTARTS-Kritik – mit einer raren Höchstwertung von 5 Sternen – beschreibt, wie Regisseur Sidney Lumet („Die zwölf Geschworenen“, „Hundstage“) die Story meisterhaft spannend in Szene setzte. So zeigt er uns etwa die von Pacino brillant dargestellte Titelfigur nicht als strahlenden Helden, sondern als einen Mann, der durchaus Fehler und Schwächen hat. Unser Autor Björn Becher schließt seine Rezension mit der Feststellung ab, dass „Serpico“ auch heute noch ein unumstrittenes Meisterwerk ist. Nicht zuletzt, weil es klarmacht, wie mittelmäßig viele ähnlich gelagerte Cop-Thriller der Neuzeit sind. Als ein Beispiel dafür nennt er den so hochgelobten „Training Day“. Heute Abend könnt ihr euch selbst von den enormen Qualitäten des Leinwand-Monuments überzeugen.
"Es ist mir scheißegal, was Al Pacino denkt": So gnadenlos rechnet ein Meisterregisseur mit der Schauspiel-Legende ab*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.
Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.