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    "Er war so schlecht": In diesem Kriegsfilm versagt eine der größten Schauspiel-Legenden aller Zeiten – findet Anthony Hopkins!
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

    Für „Das Schweigen der Lämmer“-Star Anthony Hopkins sind auch Schauspiellegenden fehlbar: In einem oft vergessenen Kriegsfilm zeigt sich für den zweifachen Oscar-Gewinner ausgerechnet „Der Pate“ höchstpersönlich von seiner schwachen Seite.

    PLAION PICTURES

    Er machte der Filmwelt ein Angebot, das sie nicht ablehnen konnte: Marlon Brando verdiente sich mit zahlreichen eindringlichen Darbietungen den Ruf als einer der besten Schauspieler der Kinogeschichte. Daran konnten auch Ausfälle in Projekten, an denen er spürbar wenig Interesse hatte, nicht rütteln – zu überragend war er dafür in gefeierten Klassikern wie „Der Pate“.

    Eine Schauspielgröße, die Brandos Schaffen mit großer Neugier aufgesogen hat, ist Anthony Hopkins: Der zweifache Oscar-Gewinner sah sich zahlreiche Brando-Filme an – auch, um aus ihnen zu lernen. Doch es gibt einen Film, in dem er Brando unsäglich mies findet – nämlich im Kriegsfilm „Morituri“. Falls ihr trotzdem oder gar genau deshalb neugierig geworden seid: „Morituri“ gibt es zwar aktuell nicht im Streaming, aber sehr wohl auf DVD und Blu-ray.

    Darum geht es in "Morituri"

    Sprengstoffexperte Robert Crain (Marlon Brando) will sich vor dem Dienst im Zweiten Weltkrieg drücken. Also beschafft er sich falsche Papiere und verdünnisiert sich nach Indien. Der britische Geheimdienst kann den Pazifisten allerdings aufspüren und drängt ihn zu einer riskanten Mission: Er soll sich auf einem Nazi-Frachter unter dem Decknamen Hans Keil als SS-Offizier ausgeben, um dessen Sprengladungen zu entschärfen. Bei Schiffskapitän Müller (Yul Brynner), der selbst ein Geheimnis hat, weckt Crains Scharade allerdings bloß Misstrauen...

    Die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Werner Jörg Lüddecke war an den Kinokassen kein großer Misserfolg, allerdings stieß sie bei der Presse und in der Filmbranche durchaus auf positive Resonanz: „Morituri“ erhielt zwei Oscar-Nominierungen, nämlich in den Kategorien „Beste Schwarzweiß-Kamera“ und „Beste Kostüme in einem Schwarzweiß-Film“.

    Zudem wurde Bernhard Wickis erste englischsprachige Regiearbeit mit soliden bis positiven Kritiken bedacht. Und selbst in einer insgesamt eher negativen Kritik der New York Times wurde Brando positiv als Lichtblick herausgestellt.

    Hopkins ist nahezu fassungslos

    Hopkins ist da anderer Meinung: Dem Portal About Film verriet Hopkins, dass er kürzlich vor seinem Interview „Morituri“ gesehen hat – und seinen Augen kaum trauen konnte! „Er war so schlecht“, beklagt Hopkins im Interview Brandos „Morituri“-Performance. „Es ist, als würde ich ein Sakrileg begehen – aber er war so schlecht in dem Film! Ich dachte nur: ,Wie kann er so schlecht sein?'“

    Hopkins' größter Kritikpunkt ist, dass Brando in seinen Augen viel zu berechenbar und stoisch auftrat: „Ich dachte nur: ,Was macht er da? Großer Gott, spiel! Tu irgendwas! Komm schon!'“ Aller Kritik zum Trotz kommt Hopkins jedoch auch zu einem versöhnlichen Schluss: „Manchmal sind selbst großartige Schauspieler richtig, richtig schlecht. Und das ist völlig okay so.“

    Hopkins versteht es aber nicht nur, in Interviews über schwache Schauspielleistungen den Kopf zu schütteln – er ist ebenso gewillt, im öffentlichen oder auch im privaten Rahmen Kollegen mit Lob zu überschütten. Einen solchen Fall haben wir euch kürzlich bereits in einem eigenen Artikel vorgestellt:

    "Die beste schauspielerische Leistung, die ich je gesehen habe": So schwärmt Anthony Hopkins vom Star einer der besten Serien aller Zeiten

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